Reihe: Metro 2033 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist hauptsächlich die Geschichte von Denis und seinem Vater Sergej. Das Buch fängt sehr interessanten Beschreibungen an. Die beiden Hauptpersonen leben in einer eigenständigen Kolonie einige Kilometer außerhalb Moskaus. Ihre Heimat sind Kellergewölbe und Räumlichkeiten einer ehemaligen Hochschule. Die Überlebenden der Katastrophe werden von gefährlichen mutierten Wesen angegriffen. Der Autor ergeht sich in Beschreibungen der Alltäglichkeiten der Kolonie, erweckt sie vor dem Auge des Leser zu einem bemerkenswerten Leben, nur um sie kurz darauf diese Welt für alle Mal untergehen zu lassen. Wir begleiten Vater und Sohn auf ihrer erzwungenen Reise nach Moskau und in die Metro. Dem n Sergej und Denis gelingt die Flucht, auf der sich ihnen einige weitere Personen anschließen. Auf dem Weg nach Moskau müssen sie ständig auf der Hut sein und ständig um ihr Leben kämpfen. Dabei sind nicht nur die Mutationen die gefährlichen Gegner, es gibt Amazonen und Pygmäen, die sich für abenteuerliche Begegnungen eignen. Zum Ende spielt sich die Handlung in der Moskauer Metro ab.
Wer sich eine spannende Fortsetzung der Romane Metro 2033 und Metro 2034 von Dmitry Glukhovsky erhofft, wird auf den folgenden 375 Seiten ziemlich enttäuscht werden. Das Metro-Universum von der Idee bis zur Umsetzung auch von anderen Autoren mit Leben zu erfüllen, klingt nach einer spannenden Idee, die leider nicht funktioniert. Nur weil ein Roman in dem erfolgreichen Universum von Dmitry Glukhovsky spielt, heißt es nicht, dass man ihn auch unbedingt nach Deutschland bringen muss. Hier wird leider versucht, auf Biegen und Brechen die Reihe fortzuführen. Das Buch wirkt auf mich recht lustlos und unwichtig. Viele Erzählteile wirken aufgesetzt, bilden keine homogene Einheit. Lediglich wenn die Handlung nicht ereignisreich und spannend beschrieben werden soll, geht sie flüssig weiter. Sonst ergeht sich Sergej Kusnezow in Belanglosigkeiten. Da hilft es auch nicht, dass Dennis übernatürliche Fähigkeiten besitzt und so die Handlung spannender machen soll. Die Geschichte ist vom Schreibstil sehr einfach gehalten und eigentlich ein Kinderbuch. Es fehlt der Zeigefinger, der sich als sozialkritischer Mahner erhebt, und so bleibt das marmorne Paradies ein eher belangloses Buch der Reihe. Für Jugendliche sicher unterhaltsam.