Titel: Die Messertänzerin Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Divya wird als Kind verkauft und wächst als Dienerin an einer Mädchenschule in der Stadt Pandrea, mitten im Wilden Land, auf. Eine rätselhafte Prophezeiung lässt sie aber daran glauben, dass sie nicht immer zur untersten Kaste gehören wird - wenn sie bereit ist zu lernen und zu kämpfen.
Eines Tages tritt der düstere Wächter Tajan in ihr Leben und sie ergreift ihre Chance. Heimlich lernt sie zu kämpfen wie ein Mann - und zu tanzen wie eine Frau. Als sie einen Mordauftrag bekommt, muss sie eine Entscheidung treffen. Und damit macht sie sich den Mann, den sie liebt, zu ihrem erbittersten Feind. (Klappentext)
Divya wächst als Dienerin an einer Mädchenschule in Pandrea auf. Dienerinnen gehören der niedrigsten Kaste an und werden niemals das Braun der Krieger oder das Hellblau der regierenden Kaste tragen dürfen; ihr bleibt nur das staubgraue Gewand der Dienerin. Die höheren gesellschaftlichen Sphären bleiben ihr verschlossen; niemals wird man sie als Schülerin auf einer Mädchenschule zulassen. Dies zeigt ihr die Lehrerin Maita sehr deutlich. Divya fühlt sich gedemütigt und geht auf ihr Zimmer, allen Lebensmut hat sie verloren. Als sie des Nachts im Sterben liegt, erhält sie Besuch von den Lichtern. Diese sagen ihr, das sie lernen und kämpfen muss. Divya beobachtet weiterhin heimlich den Unterricht der Mädchen, um zu lernen. Regelmäßig übt sie auf einem Dach des Schulgebäudes die verschiedenen Tänze, die sie den Schülerinnen in ihrem Unterricht abgeschaut hat. Eines Abends wird sie jedoch gestört. Ihr wird klar, dass der Mann hier oben kein Wächter sein kann. Er ist also möglicherweise ein Dieb. Als sie jedoch Zeugin eines Mordes wird, den Sujim-Wächter Tajan kennenlernt, ändert sich ihr Leben vollständig.
Das Buch erinnerte mich von der Thematik sofort an Jennifer Roberson und ihren Schwerttänzer-Zyklus. Von der schönen Del, die als Ware in den Sklavenhandel gerät, bis hin zu Divya, die in Susanne Rauchhaus’ Buch verkauft wird, ist es kein weiter Weg. Und auch zwischen den beiden Männern der Bücher - Tiger bei Jennifer und Tajan bei Susanne - liegt kein weiter Weg. Aus diesem Grund interessierte mich das Buch und ich wollte wissen, inwieweit es noch Übereinstimmungen gibt. Sagen wir einfach: Viele! Und damit hat es sich dann.
Divya ist ein junges Mädchen, das mit zwölf Jahren durch Willensstärke und Mut überzeugt. Sie gibt sich nicht mit ihrem Stand als Dienerin zufrieden, verstößt gegen das erste Gesetz: Diene Deiner Kaste. Stattdessen will sie einen Weg finden, um höher aufzusteigen. Doch auch dies ist ihr nicht erlaubt. Außerdem geben ihr die Lichter, die anscheinend nur sie sehen kann, eine andere Aufgabe. Wie jedes Kind ohne Eltern in einem Jugendbuch der letzten Jahre muss sie sich dafür einsetzen und die Welt retten. Wem die orientalische Grundhaltung und das Kastensystem gefallen, wer gern liest, wie ein Kind die Welt rettet und sich verliebt, einem Mann folgt usw., der sollte sich auch die im Wilhelm Heyne Verlag erschienene Serie Die Schwerttänzerin von Jennifer Roberson, besorgen.