Reihe: Yelena, Band 2 |
Dies ist der zweite Band der Yelena-Trilogie und wieder einmal führt uns Marie V. Snyder in eine wundervolle Welt. Yelena wurde verbannt, aus Ixia reist Yelena mit Iris und den befreiten Kindern durch Sitia und sie führen jeden zu seiner Familie zurück. Auch Yelena lernt endlich ihre Familie kennen. Doch das Willkommen ist nicht so, wie sie es sich vielleicht erhofft hat. Leif, ihr Bruder, akzeptiert sie nicht und ihre Eltern wollen zu schnell zu viel von ihr. Es fällt ihr schwer sich wieder in die Familie einzugliedern und als Leif sie dann überstürzt zum Bergfried führt, bricht wieder einmal in Yelenas Leben ein schlimmes Chaos aus. Kaum kann sie sich von ihren Schicksalsschlägen erholen, da kommen schon neue und als sie dann doch durch viele Umwege im Bergfried ankommt, droht eine neue böse Macht. Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen. Kann Yelena ihn aufhalten? Wie kommt sie mit den Avancen von Chil zurecht? Und wird sie Valek jemals wiedersehen?
Man merkt von der ersten Seite an, dass Yelena nicht mehr die ist, die sie einmal war. Sie ist wieder vollkommen mit ihrer Seele im Einklang und ihre Schatten verfolgen sie nicht mehr. Sie ist erwachsener geworden. Ihre Reife lässt sie für ältere Leser viel verständlicher wirken. Ich kann ihre Gedanken viel besser nachvollziehen und bin sehr glücklich darüber, dass ihre magischen Fähigkeiten in eine sehr interessante Richtung gehen. Sie kann mit allen Lebewesen kommunizieren, schafft es Menschen zu heilen und rettet verwundete Seelen, die andere Heiler bereits aufgegeben haben. Grandios und ein großes Lob an die Autorin.
Die Storyline ist jetzt viel überlegter und die Welt wirkt durchdachter, man merkt einfach, dass die Autorin Fortschritte in die richtige Richtung gemacht hat. Es macht Spaß in Yelenas Welt einzutauchen und sie weiter bei ihren Reisen begleiten zu dürfen. Traurig war ich nur, dass Valek nicht mehr die Rolle spielt, wie im ersten Band, dabei hab ich ihn am liebsten von allen gewonnen. Klar hat er immer noch eine tragende Rolle, aber durch die Entfernung kann er der armen Yelena nicht mehr so helfen, wie man es sich als Leser wünschen würde. Dafür sind viele neue und ebenfalls wundervolle Charaktere dabei. Zum einen Leif. Yelenas Bruder, der zuerst kühl, aber dann immer herzlicher mit seiner Schwester umgeht. Man kann ihn von Anfang an sehr gut verstehen und nachvollziehen. Chil, der Neffe des getöteten Königs, ist ebenfalls sehr interessant. Aufgewachsen im Exil und aufgezogen von Soldaten wirkt er nicht so rau, wie er sich zuerst gibt. Er hat viel Tiefgang und als Leser kommt man schwer drum rum auch seine Sicht der Dinge zu sehen. Er ist verständlich und doch sehr tiefgründig. Es hat mir sehr gefallen von ihm zu lesen, auch wenn es etwas traurig ist, dass Yelena nicht die Richtige für ihn zu sein scheint.
Was mich ärgert, ist, dass der Lektor immer noch nicht Groß- und Kleinschreibung auseinanderhalten kann. Genauso schleichen sich immer noch gravierende Rechtschreibfehler in die Geschichte, die mir leider den Spaß etwas trübten. Ich hoffe wirklich, dass sich das Problem im dritten Band etwas mindert.
Auf dem Cover sieht man Yelena diesmal mit dem Gesicht zum Leser. Bewaffnet und kampfbereit sieht man, dass sie sich weiterentwickelt hat und mit Stolz diesmal auf das Leben zugeht und sich nicht abwendet. Im Hintergrund kann man den Dschungel sehen, in dem ihr Clan lebt und ihr altes Zuhause ist. Man kann sich eine gewisse Bindung zu Yelena gut vorstellen. Im Vordergrund mischen sich Valeks Giftfläschchen diesmal mit Dufttöpfchen von Yelenas Mutter. Das Düstere wird von einer Kerze erhellt, die wie die Hoffnung in Yelenas Brust weiterbrennt. Es gefällt mir wirklich sehr gut.
Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die einen neugierig auf das letzte Buch macht. Ich finde diese Entwicklung der Geschichte einfach großartig, auch wenn der Lektor aus seinen Fehlern immer noch nicht zu lernen scheint. Das trübt meine Freude etwas. Nichtsdestotrotz freue ich mich über den zweiten Band und bin stolz, dass er seinen Platz im Bücherregal gefunden hat. Jeder, der den ersten Band gemocht hat, wird den zweiten mit Sicherheit lieben.