Titel: Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben Eine Rezension von Brina Cullen |
Kurzbeschreibung
Nixe, siebzehn, ungeküsst. Das ist Lily. Und so wird es auch bleiben, wenn sie sich nicht schleunigst etwas einfallen lässt, um High-School-Schwarm Brody für sich zu gewinnen. Dabei auf Erzfeind Quince zu setzen, ist nicht die beste Idee, die Lily je hatte. Und als dieser sie unvermutet küsst, nimmt die Katastrophe ihren Lauf…
Meine Meinung
Lily scheint auf den ersten Blick ein normales, heranwachsendes Mädchen zu sein, dass sich mehr oder weniger erfolgreich durch die High School schlägt. Was aber keiner ahnt: Sie hat die High School überhaupt nicht nötig.
Sie ist eine Meerjungfrau und nicht einfach nur irgendeine, sondern die Thronerbin des Königreichs Thalassinia. Um ihrer verstorbenen Mutter näher zu sein, möchte sie für einen bestimmten Zeitraum unter den Menschen leben und verliebt sich Hals über Kopf in den Mädchenschwarm Brody, dessen Leidenschaft das Wasser ist.
Für Lily kann dies kein Zufall sein und sie möchte ihn für immer an sich binden. Dazu ist ein Kuss nötig, mit dem sie ihn zu ihrem Meeresmann macht.
Doch dann kommt alles anders, denn sie küsst versehentlich den Falschen und somit nimmt das Chaos seinen Lauf, denn sie will die Verbindung am liebsten sofort wieder beenden, doch dies ist schwieriger als zunächst vermutet…
Ich war zunächst skeptisch, ob „Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben“ wirklich ein Buch für mich ist, da aber letztlich die Neugier gesiegt hat, musste ich dieses Buch lesen und habe es nicht bereut, im Gegenteil: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.
Eigentlich wollte ich nur die ersten Seiten anlesen, doch das war nahezu unmöglich. Tera Lynn Childs konnte mich sehr schnell mit ihrem wunderbaren Schreibstil in ihren Bann ziehen und so war es kein Wunder, dass ich das Buch nach nur wenigen Stunden beendet habe.
„Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben“ ist der Auftakt einer Reihe, die im Englischen unter dem dem Namen „Fins“ veröffentlicht wird. Warum hier ein Band nicht gereicht hat, versteh ich jedoch nicht, da die Geschichte gut durchdacht und schlüssig abgeschlossen wurde – bis der Epilog sämtliche Türen für mehr öffnet. Ob das jedoch nötig ist, wage ich zu bezweifeln. Aber dennoch bin ich bereits jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung.
Wie oben bereits angedeutet, hat die Autorin einen wunderbaren Schreibstil, der durch Humor, Ideenreichtum und Wortgewandheit besticht. Sarkastische und zum Teil kitschige Dialoge konnten mich sehr gut unterhalten und ich bin Dank des flüssigen Erzählstils nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lily in der Ich-Perspektive erzählt.
Lily ist eine Protagonistin, die man gleichzeitig lieben und hassen kann – so ging es mir zumindest. Auf der einen Seite ist sie unglaublich liebenswert und stets um ihre Mitmenschen bemüht, auf der anderen Seite kann sie eine unglaubliche Träumerin und Zicke sein, dass ich sie am liebsten mehrfach geschüttelt hätte, damit sie endlich zur Besinnung kommt. Obwohl sie fast achtzehn Jahre alt ist, wirkt sie zum Großteil noch wahnsinnig kindlich und naiv und scheint den Bezug zur Realität zu verlieren, wenn es um die Liebe geht. Gleichzeitig ist sie aber wahnsinnig humorvoll, sarkastisch und nimmt kein Blatt vor dem Mund, was mir sehr an ihr gefallen hat.
Mein Liebling ist jedoch Quince, der für mich lange ein Fragezeichen war. Auf der einen Seite macht er Lily das Leben schwer, indem er ihr immer wieder Fallen stellt und sie in die peinlichsten Situationen bringt. Andererseits wird er bei ihr manchmal sehr ernst und versucht sich zu erklären, obwohl es stellenweise gar nicht nötig ist. Dadurch wirkt er wahnsinnig interessant und ich wollte unbedingt mehr über ihn erfahren.
Die einzelnen Schauplätze werden sehr gut beschrieben und ich hatte oftmals das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Die Meereswelt, speziell das Schloss wirken unglaublich authentisch und ich wäre am liebsten direkt ins Meer abgetaucht. Interessant ist hier auch, wie Fische und andere Meerestiere bei den Meerleuten angesehen werden. Während in anderen Büchern Fische oftmals die besten Freunde von Meerjungfrauen sind, ist dies hier ganz anders. So ist z.B. Sushi Lilys Lieblingsessen.
Weniger gelungen ist an dem Buch die Covergestaltung, die mich stellenweise zu sehr an ein Kinderbuch erinnert hat. Zwar ist Lilys Darstellung auf dem Cover nahezu perfekt, doch die gezeichnete Schwanzflosse macht dieses Bild wieder zunichte. Hier wäre es evtl. besser gewesen, wenn man die Schwanzflosse anders dargestellt hätte.
Insgesamt war ich von „Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben“ sehr begeistert und überrascht. Tera Lynn Childs hat es geschafft, die Meereswelt mit der realen Welt perfekt zu verbinden, sodass ein toller Lesespaß garantiert ist. Ich freu mich jetzt schon auf den zweiten Band.