Reihe / Serie: Wurdack SF-Reihe, Band 7 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Es ist fast so, als ob speziell meine Wünsche erfüllt wurden. Eine Sammlung von SF Novellen - keine Kurzgeschichten und schon gar keine Textfragmente. Mit der Sammlung Lazarus begibt sich der Wurdack Verlag auf ein sehr traditionsreiches Gebiet der SF. Fünf Novellen finden sich in dem Buch, alle ca. 40 Seiten lang und alle recht kurzweilig verfasst.
Lazarus - Armin Rößler
Die Titelgeschichte von Herausgeber Armin Rößler ist eine düstere Erzählung um einen Mann, der von den Toten auferstanden ist und nun versucht zu rekapitulieren, was vor seinem Ableben geschah. "Lazarus" ist eine spannende, düstere Geschichte, die vom Autor gekonnt zu Papier gebracht wurde. Ganz ohne Zweifel: Armin Rößler versteht sein Handwerk.
Tatoos - Petra Vennekohl
Die zweite Geschichte könnte kaum unterschiedlicher sein. Petra Vennekohl bietet eine sehr klassische Geschichte um einen Raumfrachter-Captain, der zunächst auf Raumpiraten trifft und infolgedessen in eine galaktische Intrige verwickelt wird. Sicher, das ist nichts Neues, aber die Geschichte der Autorin liest sich sehr spritzig, und es macht einfach Spaß, mal wieder so etwas zu lesen.
Modulation - Bernhard Schneider
Mit dieser Geschichte hatte ich so meine Probleme. Ein altes Nazirätsel um eine Atombombe, Außerirdische, die den Menschen wissenschaftliche Rätsel lösen und eigene Pläne haben. Das klingt wie eine Geschichte von Dick und Co. Solche Geschichten waren vor 30 Jahren schon ausgelutscht, aber spätestens seit dem Mystery-Serien-Boom ist dieses Thema hoffnungslos ausgelutscht. Dennoch sei angemerkt, dass Autor Bernhard Schneider durchaus gekonnt seine Geschichte erzählt.
Am Ende der Reise - Andrea Tillmanns
Auch diese Geschichte hätte innovativer sein können. Die Erzählung der Landung von auf Photosynthesebasis existierenden Aliens auf der Erde ist nicht sonderlich originell. Auch die Idee, das Ganze aus der Sicht selbiger zu erzählen, ist nicht neu. Hier hätte man sich zum Ende hin eine interessante Wendung gewünscht, weil alles ein wenig zu vorhersehbar war. Vom Handwerklichen her hat Andrea Tillmanns jedoch nichts falsch gemacht.
Fünfundneunzig Prozent - Heidrun Jänchen
Den Abschluss bildet die Geschichte der Mitherausgeberin Heidrun Jänchen, und sie zeigt, wie man eine Geschichte, die auf ein klassisches Thema fußt, interessant erzählen kann, indem man eben einige interessante Wendungen einfügt. Die Geschichte handelt von einem Forscher, der in einer tristen Zukunft versucht, diese mittels Zeitreise zu ändern. Doch wo ansetzen? Er lässt Simulationen laufen und wird dabei manipuliert. Fazit: eine raffiniert, geschickt erzählte Novelle, bei der alles passt.
Lazarus ist eine gelungene Zusammenstellung von interessanten Novellen. Alle Geschichten waren flüssig zu lesen, und so bescherte die Sammlung ein kurzweiliges Lesevergnügen. Armin Rößler und Heidrun Jänchen haben als Herausgeber gute Arbeit geleistet und mit eigenen Novellen Akzente gesetzt. Einziger Kritikpunkt bleibt, dass zwei der Geschichten origineller hätten sein können.
Fazit: Das Experiment ist geglückt, und die Mischung der fünf Novellen war sehr ausgewogen und abwechslungsreich. Lazarus bietet eine sehr gute Alternative zu Kurzgeschichtenbänden.
7 von 10 Punkten.
Lazarus - Armin Rößler
Die Titelgeschichte von Herausgeber Armin Rößler ist eine düstere Erzählung um einen Mann, der von den Toten auferstanden ist und nun versucht zu rekapitulieren, was vor seinem Ableben geschah. "Lazarus" ist eine spannende, düstere Geschichte, die vom Autor gekonnt zu Papier gebracht wurde. Ganz ohne Zweifel: Armin Rößler versteht sein Handwerk.
Tatoos - Petra Vennekohl
Die zweite Geschichte könnte kaum unterschiedlicher sein. Petra Vennekohl bietet eine sehr klassische Geschichte um einen Raumfrachter-Captain, der zunächst auf Raumpiraten trifft und infolgedessen in eine galaktische Intrige verwickelt wird. Sicher, das ist nichts Neues, aber die Geschichte der Autorin liest sich sehr spritzig, und es macht einfach Spaß, mal wieder so etwas zu lesen.
Modulation - Bernhard Schneider
Mit dieser Geschichte hatte ich so meine Probleme. Ein altes Nazirätsel um eine Atombombe, Außerirdische, die den Menschen wissenschaftliche Rätsel lösen und eigene Pläne haben. Das klingt wie eine Geschichte von Dick und Co. Solche Geschichten waren vor 30 Jahren schon ausgelutscht, aber spätestens seit dem Mystery-Serien-Boom ist dieses Thema hoffnungslos ausgelutscht. Dennoch sei angemerkt, dass Autor Bernhard Schneider durchaus gekonnt seine Geschichte erzählt.
Am Ende der Reise - Andrea Tillmanns
Auch diese Geschichte hätte innovativer sein können. Die Erzählung der Landung von auf Photosynthesebasis existierenden Aliens auf der Erde ist nicht sonderlich originell. Auch die Idee, das Ganze aus der Sicht selbiger zu erzählen, ist nicht neu. Hier hätte man sich zum Ende hin eine interessante Wendung gewünscht, weil alles ein wenig zu vorhersehbar war. Vom Handwerklichen her hat Andrea Tillmanns jedoch nichts falsch gemacht.
Fünfundneunzig Prozent - Heidrun Jänchen
Den Abschluss bildet die Geschichte der Mitherausgeberin Heidrun Jänchen, und sie zeigt, wie man eine Geschichte, die auf ein klassisches Thema fußt, interessant erzählen kann, indem man eben einige interessante Wendungen einfügt. Die Geschichte handelt von einem Forscher, der in einer tristen Zukunft versucht, diese mittels Zeitreise zu ändern. Doch wo ansetzen? Er lässt Simulationen laufen und wird dabei manipuliert. Fazit: eine raffiniert, geschickt erzählte Novelle, bei der alles passt.
Lazarus ist eine gelungene Zusammenstellung von interessanten Novellen. Alle Geschichten waren flüssig zu lesen, und so bescherte die Sammlung ein kurzweiliges Lesevergnügen. Armin Rößler und Heidrun Jänchen haben als Herausgeber gute Arbeit geleistet und mit eigenen Novellen Akzente gesetzt. Einziger Kritikpunkt bleibt, dass zwei der Geschichten origineller hätten sein können.
Fazit: Das Experiment ist geglückt, und die Mischung der fünf Novellen war sehr ausgewogen und abwechslungsreich. Lazarus bietet eine sehr gute Alternative zu Kurzgeschichtenbänden.
7 von 10 Punkten.