Heidrun Jänchen

Biographie

Heidrun Jänchen schreibt über sich selbst auf ihrer Homepage www.jaenchen.de.vu:

Als ich 5 war, konnte ich immerhin meinen Namen schreiben. "Grit Meier" wäre einfacher gewesen, aber was soll's. Mit 7 durfte ich endlich lesen lernen, und das Verhängnis nahm seinen Lauf.
Mit 10 schrieb ich mein erstes Buch: "Ein Tag im Lager der Indianer" - Verse und Zeichnungen. Meine Mathelehrerin hatte dafür kein Verständnis, aber weil ich alle Aufgaben schon gelöst hatte, auch keine rechten Argumente.
Kurz darauf stolperte ich über die ersten utopischen bzw. wissenschaftlich-phantastischen Bücher, und es gelang mir, mich in die Bibliothek für Erwachsene einzuschmuggeln (Danke, Ihr Burgstädter Bibliothekarinnen für Eure Nachsicht). Mit 14 begann ich die phantastische Erzählungsammlung "Dekameron K", die ich streng geheim halte, aber bei jedem Umzug mitschleppe.
In der 9. Klasse verlangte meine Deutschlehrerin von uns, bis zur nächsten Stunde ein Gedicht zu schreiben. Mein Gedicht über die Zumutung, ein Gedicht schreiben zu müssen, gewann den Schulwettbewerb, den Kreiswettbewerb und schließlich den KuBa-Literaturwettbewerb des Bezirkes Karl-Marx-Stadt (KuBa - der Dichter Kurt Barthel - ist heute vergessen, und Karl-Marx-Stadt heißt jetzt Chemnitz; das Gedicht habe ich verlegt). Herzlichen Dank an Annelore Härtig, eine Lehrerin der anderen Art.
Meine Karriere als junge Lyrikerin war kurz und glanzvoll, aber eigentlich wollte ich immer Geschichten schreiben. Immerhin geriet ich mit diesem unerwarteten Erfolg in die Mühlen der DDR-Kulturförderung. Die FDJ war nicht nur Kampfreserve der Partei, sondern auch ein entschlossener Förderer jeglichen Talents. Kunst war Waffe, und Volkskunst Geheimwaffe.
In der Folge war ich dreimal als Teilnehmer und einmal als Redakteur der Werkstattzeitung "rote feder" beim Zentralen Poetenseminar der FDJ in Schwerin.
Eigentlich wäre ich gern Bücherübersetzer geworden, aber die Verwandschaft jenseits der westlichen Grenze erwies sich als unüberwindbares Hindernis für ein Sprachstudium. Ich interpretiere das nicht als staatliche Verfolgung, denn es gab um die 400 Bewerber für vielleicht 30 Studienplätze. Pech gehabt - oder Glück. Ich kenne etliche schreibende Physiker, aber keinen Sprachwissenschaftler, der sich in seiner Freizeit mit Optik oder Atomphysik beschäftigt.
Während des Studiums habe ich - wann eigentlich zwischen all den Seminaren und Praktika? - eifrig weitergeschrieben. Mein Theaterstück "Die Drachen" brachte mir beim Zentralen Poetenseminar nicht nur einen Förderpreis ein, sondern geriet auch Manuel Schöbel in die Hand, der damals Dramaturg am Dresdner Theater der Jungen Generation war. Er inszenierte das Ding mit den Amateuren der Studentenbühne. Ich war überwältigt von der Vorstellung, daß ich das geschrieben haben sollte.
Dann brach die Wende über uns herein. Das letzte Karl-Marx-Städter Poetenseminar fand statt, als sich in Berlin hunderttausende demonstrierend auf dem Alex einfanden. Plötzlich war alles anders. Strukturen verschwanden, Leute gingen verloren, die Förderung wurde samt FDJ eingestampft, und der Arbeitsplatz löste sich auch plötzlich und unerwartet in heiße Luft auf.
Was ich zwischen 1991 und 2001 geschrieben habe, hat in einem schmalen Hefter Platz. Alles andere waren Bewerbungen, Steuererklärungen, Prüfungen bei einer Weiterbildung und eine Menge Physikkram während meiner Promotion. Die Welt um mich herum war fremd; ich fand mich in einem anderen Land wieder und war vollauf mit Überleben beschäftigt.
2000 fand ich einen Arbeitsplatz, der von einiger Dauer zu sein schien, 2001 stolperte ich über das escript-Projekt des ZDF und 2002 über die Story-Olympiade. Ich habe seither drei neue Hefter angefangen und zweieindrittel Roman geschrieben.
Seit seiner Gründung bin ich beim Wurdack Verlag zu Hause und unterstütze dessen Arbeit auch als freier Redakteur und Herausgeber.

Pseudonyme:

keine bekannt

Bibliographie (Auswahl):
[Auf fictionfantasy.de rezensierte Bücher sind mit Link unterlegt und fett gekennzeichnet.]

herausgegebene Anthologien

Titel

Anmerkung

© Jahr

Tabula rasa

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag

2006

Lazarus
- Rezension von Rupert Schwarz
- Rezension von Alfred Kruse

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag

2007

SFX
- Rezension von Rupert Schwarz
- Rezension von Alfred Kruse

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag

2007

Lotus-Effekt

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag

2008

Molekularmusik
- Rezension von Rupert Schwarz
- Rezension von Alfred Kruse

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag

 

2009

 

Die Audienz
- Rezension von Rupert Schwarz
- Rezension von Alfred Kruse

mit Armin Rößler - Wurdack Verlag 

 

2010

 

Romane

Nach Norden!

Wurdack Verlag

2007

Simon Goldsteins Geburtstagsparty
- Rezension von Rupert Schwarz
- Rezension von Rainer Skupsch

Wurdack Verlag

2008

Sammlungen

Willkommen auf Aurora

Wurdack Verlag

2012

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