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Titel: Last Impact - Der Einschlag Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Ein großer Meteoritenschauer kündigt sich an, das eindruckvolle Phänomen wird medial stark begleitet und von der ganzen Welt - auf der es laut Film anscheinend überall gleichzeitig Nacht ist - beobachtet. Jedoch versteckt sich hinter dem ansonsten harmlosen Spektakel eine große Gefahr: Das Bruchstück eines Braunen Zwerges, etwa 20 Kilometer im Durchmesser, taucht auf und kollidiert mit dem Mond. Bruchstücke des Mondes und des Asteroiden treten in die Atmosphäre der Erde ein und schlagen in verschiedenen, natürlich stark bewohnten Gebieten ein. So wird zum Beispiel Berlin stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie man nach der ersten Schrecksekunde durch die Verwüstungen auf der Erde feststellt, hat sich der Mond um 30.000 Kilometer der Erde genähert. Dadurch kommt es zu Stromausfällen, Störungen des Funk- und Handynetzes und anderen Kleinigkeiten. Das nimmt man noch hin, als jedoch Autos, Züge und Menschen emporschweben, hat man dafür keine Erklärung. In den USA kümmert sich das Team um Maddie Rhodes (Natasha Henstridge) um die seltsamen Phänomene, in Darmstadt darf der auf den Mond spezialisierte Wissenschaftler Roland Emerson das Team führen. Gedrängt werden beide vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, der sich einerseits um Volk und Vaterland sorgt und andererseits von einem weiteren Team aus militärischen Beratern bedrängt wird, die ständig die Atombombe als mögliche Lösung verwenden wollen. Schließlich findet man die Erklärung für die immer stärker werdenden Störungen und Schwerkraftaufhebungen - der Mond samt seiner laut Film höchst magnetischen Zusatzlast nähert sich immer weiter der Erde und wird in etwas über einem Monat mit ihr kollidieren ...

Primär stellt sich bei diesem Film die Frage - will man ihn mit oder ohne Verstand ansehen?
Mit Verstand hat man es sehr schwer, denn eine ganze Vielzahl von Naturgesetzen oder astronomischen Begriffen wird hier durcheinandergewirbelt. So ist ein Brauner Zwerg ein massereicher Planet, der allerdings nicht groß genug ist, um als Sonne zu zünden. Die im Film erwähnten Effekte können so gar nicht durch ein "Bruchstück" verursacht werden, wenngleich im Zweiteiler ständig von einem Stück einer erkalteten Sonne die Rede ist. Der anfangs erwähnte Fehler der fehlenden Zeitzonen auf dem Planeten wird konsequent durch den ganzen Film gezogen. Praktisch ist auch der große Ärmel des Drehbuchautors, aus dem immer die passenden Tools fallen, um ein Problem zu lösen. Eine schon startbereite Lunarexpedition mit Raumschiff oder beispielsweise ein theoretisch entwickeltes Gerät zum Abschirmen von Gravitation, das trotzdem funktionsfähig innerhalb weniger Tage gebaut werden kann (mal davon abgesehen, dass sich Gravitation nicht abschirmen lässt).
Ohne Verstand wird man mit einem passablen Katastrophenfilm konfrontiert, bei dem alle nötigen Zutaten stimmen - die üblichen tränenreichen Abschiede und Wiedersehensszenen und natürlich die am Schluss gefundene Liebe. Es gibt passable Spezialeffekte, deutsche Astronauten in einer europäischen Mondmission, realistische Auswirkungen der unrealistischen Effekte der Mondkatastrophe, den üblichen sorgenvollen US-Präsidenten und ein temporeiches Drehbuch.
Meine Meinung: Hirn aus und einen netten Popcorn-Abend verbringen, dann kann der Zweiteiler durchaus Spass machen. Nachdenken verboten!