Titel: Absolute Zero - An Inconvenient Reality Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Klimaforscher David kommt einer bedrohlichen Wahrheit auf die Spur: Das Magnetfeld der Erde scheint sich zu drehen, und das Ganze passiert nicht innerhalb mehrerer Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, sondern an einem Tag. Um dem Ganzen etwas Drive zu geben - es passiert innerhalb der nächsten vier Stunden. Davids Chef, der Geschäftsführer der Inter-SCI, Dr. Veet, ist davon nicht begeistert, versucht er doch gerade für die langfristige Behebung dieses Problems unbegrenzte Gelder von der Regierung zu bekommen. Veet ist nämlich der Meinung, dass es mindestens zweihundert Jahre dauert, bis dieses Ereignis eintritt.
Um dem Film noch etwas Drama zu geben, muss man an der Katastrophenschraube drehen und die reale Wissenschaft vergessen. Und so gefriert die Umgebung des Äquators innerhalb der oben genannten vier Stunden nicht einfach auf Null herab, wie es sich für einen korrekten Pol gehört, auch nicht auf -60 Grad Celsius, wie eben ein warmer Wintertag in der Arktis - nein, es müssen gewaltige -273 Grad Celsius sein - eben der absolute Nullpunkt. Dargestellt wird dies mit dunklen Wolken, die sich über einem auftürmen, und dem Herabbrechen von irgendwas aus Eis - es sieht aus wie eine pyroklastische Wolke - nur eben etwas kälter.
Nun, David versucht nun in dem natürlich folgenden Durcheinander, das Wiedersehen mit seiner Ex-Geliebten zu verkraften, welche natürlich ein Kind hat, das mit etwas Nachrechnen nur Davids Tochter sein kann. Die gute Dame, gespielt von Ex-Baywatch Erika Eleniak, verliert im Laufe des Filmes ihren derzeitigen Ehemann, so dass hier der Weg frei ist für neue Taten in Sachen Beziehung. Mit dabei sind auch zwei Studenten, die sich im Laufe des Streifens finden, jedoch ebenfalls tödlich getrennt werden, so dass hier auch etwas Tragödie mit ins Spiel kommt. Nicht zu vergessen den nur auf die Erfüllung des Arbeitsvertrages beharrenden Veet, der vor Davids Augen zu Eis gefriert. So kann's kommen in der heutigen Arbeitswelt...
"Absolute Zero" ignoriert wie viele Filme dieses Genres gegebene Tatsachen völlig. Wahr ist, dass ein Polwechsel jederzeit stattfinden könnte; das ist in der Vergangenheit mehrmals passiert und wird auch wieder passieren. Jedoch besteht hierbei eher die Gefahr durch das kurzzeitig nicht mehr vorhandene Magnetfeld vom auftreffenden Sonnenwind verbrannt zu werden. Simulationen jedoch haben gezeigt, dass sich eine Art Not-Magnetfeld aufbauen würde, das die Biosphäre mehr oder weniger schützen würde. Wie man in diesem Zusammenhang nun auf drastisch fallende Temperaturen kommt, das frage ich mich schon. Und dazu auch noch der absolute Nullpunkt!! Die schön dargestellten Wolken, die alles zu Eis gefrieren lassen, würden nicht durch die Straßen walzen, sondern selber gefrieren. Beim absoluten Nullpunkt würde, denke ich, die Atmosphäre an sich gefrieren und zu Boden fallen. Dumm für diejenigen, die jenseits der im Film propagierten Katastrophenzone leben und dann an akuter Atemnot leiden...
Der Film ist absoluter Dummfug. Weder die Katastrophe noch die menschliche Tragödie mögen überzeugen, teilweise wirkt das Ganze auch noch unfreiwillig komisch. Die Special Effects zeugen von einem sehr geringen Budget - ich war überrascht, zu Beginn des Filmes mal wieder einen gemalten Horizont zu sehen. Bislang war ich das aus Werken spätestens der 70er gewohnt. Und für Nachnamen scheint es im Film für keinen Charakter gereicht zu haben...
Muss man nicht gesehen haben, da bleibt man doch lieber beim Original "The Day after Tomorrow"....