Titel: Der Kardinal Napellus Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist vor allem die Geschichte von Hieronymus Radspieller, der jahrein, jahraus in einem verfallenem Schloss lebt. Er sitzt täglich in einem Boot, um die Tiefe eines Sees auszuloten. Seine Besucher machen sich Gedanken um ihn, wobei sie selbst etwas verwunderlich sind. Und so geht es von der Geschichte über Hieronymus Radspieller zu einer Sekte mit Namen "Blaue Brüder". In diesem Zusammenhang geht es auch um eine blaue Blume. Der arme Kerl wird auf ganz subtile Art und Weise in den Wahnsinn getrieben.
Die Geschichte "Der Kardinal Napellus" ist eine der weniger oft veröffentlichten Geschichten des bekannten Autors. Ohne Zweifel ist sein Buch Der Golem sein wichtigstes und vor allem sein bekanntestes. Wer sich mal mit seinem Stil anfreunden will, ist mit diesem Büchlein gut beraten. Da diese Geschichte aus dem Band Fledermäuse stammt, in dem sich sieben Geschichten von Gustav Meyrink befinden (nach der Ausgabe von 1916), hoffen wir auf weitere Erzählungen in dieser Broschur. Bequem einzustecken, schnell zu lesen.
Als weiteres bietet das Buch ein ausführliches Nachwort von Nicole Rensmann. Sie fasst auf knapp acht weiteren Seiten das Leben von Gustav Meyrink zusammen.