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Reihe: Canis lupus niger, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist das Buch mit den Abenteuern von Wanja Bajarin. Wanja entstammt einer Kultur, die ähnlich den Mongolen mit ihren Herden über die Steppenlandschaft zieht, und ist ein Reisender. Nach einem Zerwürfnis mit seinen Eltern und Geschwistern zieht er seit Jahren durch die Lande, um Land und Leute kennen zu lernen. Bei dieser Reise kommt er zu einem König, der eine Belagerung durchführt. Das mittelländische Reich des Königs hat Probleme mit einem abtrünnigen Vasallen. Wanja gibt dem König, den er für sehr sympathisch hält, weil sich auch die Bauern und Krieger lobend über ihn äußerten, einen Tipp, wie er die Burg schneller erobern kann. Damit macht er sich bei den königlichen Beratern unbeliebt. Innerhalb kurzer Zeit wird die Burg erobert. Kurz darauf wird eine Adlige des Königs entführt. Die Entführer sind jedoch riesige, fledermausähnliche Geschöpfe. Lediglich Wanja macht sich daran, die Verfolgung aufzunehmen. Tagelang reitet er mit seinem Pferd im vollen Galopp hinter den davonfliegenden Tieren her. Dennoch gelingt es ihm, die Dame Valeria Escarenza, Herzogin von Tarazona, nach Wochen der Verfolgung zu befreien. Für die beiden beginnt nun eine lange Rückreise, denn ohne Pferde wird es ein langer Weg zurück. Dieser Weg ist nicht ganz ohne Gefahren. Die beiden Personen treffen auf Feind und Freund. In dieser Reihenfolge. Was zur Folge hat, dass sie nicht nur auf dem Weg in die Heimat, sondern zugleich auf der Flucht sind. Zwischen den beiden läuft nicht alles gut. Fasst die Dame zuerst etwas Vertrauen zu Wanja, verliert sie es, weil sie den Einflüsterungen eines alten Feindes von Wanja erliegt. Erst nach der Flucht findet sie wieder zu ihm. Sie treffen auf Zigeuner, Händler und andere, die ihnen wohlgesonnen sind, Räuber und Stadtwachen, die sie um ihr Eigentum erleichtern - jeder auf seine Art. Und anderes mehr.
Das Buch ist mit einigen für mich logischen Fehlern behaftet, die ich nicht aufzählen will, denn immerhin hat mich das Buch dennoch gefesselt. Wie mir Frau Korfhage in einer E-mail versicherte, sind diese aber richtig, da von ihr genauestens nachgeprüft. Ihre Figuren sind lebensecht, entwickeln sich über lange Zeit. Vor allem die Dame Valeria gefiel mir, da sie eine interessante Entwicklung durchmacht. Der im Vordergrund agierende Wanja ist eine ebenso interessante Persönlichkeit. Auf der einen Seite ist er ein sehr menschenfreundlicher Mann: Er begegnet den Menschen recht offen, glaubt an das Gute in ihnen und kann mit Worten umgehen und Menschen überzeugen. Doch wenn es wirklich zur Sache geht, ist er erbarmungslos. Er ist Menschenfreund und Krieger. Dies widerspricht sich nicht, dafür sorgt die Autorin.
Der Fremde - die Rezension von Ina Peters