Reihe: Armageddon, die Suche nach Eden, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Markus Solty |
Kaltes Land ist der sechste Band der auf 12 Bände angelegten Dystopie- bzw. Zombie-Serie Armageddon, die Suche nach Eden, die im Begedia Verlag erscheint. D. J. Franzen, der die Serie konzepiert, ist auch der Autor von Kaltes Land. Seine Mitstreiter bei der Serie sind Ben B. Black und Dave Nocturn.
In den ersten Bänden begann die Zombieapokalypse und eine Gruppe Überlebender, die auf dem Weg von Köln nach Bonn langsam anwuchs, ist auf der Suche nach Eden, eine Art Refugium der Menschen, wo man angeblich geschützt vor den Zombies leben kann. In Band 6 nun kommen die Pilger, so nennt sich die Gruppe, an die Grenzen des Dorfes Schwarmstein. Auch hier gibt es hauptsächlich nur Überlebende. Das Dorf hat sich von der Außenwelt abgeschottet und durch ein diktatorisches Herrschaftssystem und eine funktionierende Bürgerwehr bisher jeden Angriff der Zombies abgewehrt. Die Pilger unter Führung des ehemaligen Luftwaffenoffiziers Jörg Weimer handeln mit dem Bürgermeister des Ortes aus, dass sie den Ort zwar nicht betreten , ihn aber ungehindert umfahren dürfen. Eine Panne an einem der beiden Busse der Pilger durchkreuzt diese Pläne.
Eine auf eine bestimmte Anzahl konzipierte Romanserie erinnert natürlich an Versuche der Art, die es mal auf dem Heftromansektor gab. Ich erinnere mich da an Dino Land von Bastei, wo seinerzeit auch Wolfgang Hohlbein einige Romane beigesteuert hat. In diesem Bereich würde ich Armageddon, die Suche nach Eden auch ansiedeln. Die Länge der einzelnen Romane weckt bei mir auch wehmütige Erinnerungen an Zeiten als es noch einen regen Output an Horror-Heftromanen gab. Nun ist es erst einmal sehr mutig, dass sich der Begedia Verlag an ein Projekt wie dieses rangewagt hat. Zuerst war es als reine E-Book-Serie geplant. Mittlerweile gibt es sogar Printversionen der einzelnen Bände. Ich hoffe mal, dass es die Printversionen wegen der hohen Nachfrage und eines gewissen Erfolgs der Serie auf dem E-Book-Sektor gibt. Verdient hätte die Serie diesen Erfolg.
Kaltes Land treibt, trotz einer leichten Konzentration auf den vermeintlichen Nebenschauplatz Schwarmstein, auch die Haupthandlung voran. Es wird immer deutlicher, was es mit den Kindern in der Gruppe der Pilger auf sich hat. Man erfährt auch wieder etwas über die Vergangenheit einzelner Personen und wird von Handlungen anderer überrascht. Das weckt die Neugier auf kommende Ereignisse.
Der Nebenschauplatz Schwarmstein deutet dezent an, das Menschen in Krisensituationen dazu neigen, einfache Lösungen zu bevorzugen. Es ist halt simpler einem Führer zu folgen und unbekanntes und fremdes als allein schuldiges für die eigene Misere anzusehen, als hehren Idealen hinterzuhecheln, scheint es. Die Antwort auf die Frage, ob die einfache Lösung auch die bessere ist, gibt der Roman auch.
Fazit: Der 6. Teil der nur zu empfehlenden Serie Armageddon, die Suche nach Eden bietet dystopische Unterhaltung auf überaus hohem Niveau. Diese deutsche Zombie-Serie braucht sich nicht vor ähnlichen Werken aus Übersee zu verstecken. Und die räumliche Nähe zu den Schauplätzen macht das ganze für mich noch etwas bedrückender bzw. im weitesten Sinne realistischer.