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Reihe: Justifiers, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Immer wieder kommt es vor, dass Rezensenten sich zu sehr an eine Serie binden. Dies scheint diesmal bei mir der Fall zu sein, denn ich gehe mit hohen Erwartungen an den Band heran, weil ich überzeugt bin, dass mich der Roman nicht enttäuschen wird. So auch diesmal mit dem Roman von Boris Koch, der im Justifiers-Universum spielt. Der inzwischen viel beschäftigte und dazu ständig vor Ideen strotzende Autor Markus Heitz erfand ein Science-Fiction-Universum, das immer wieder mit interessanten Werken aus dem übervollen Büchermarkt hervortritt. Markus Heitz wollte packende, actionreiche Weltraum-Abenteuer geschrieben sehen, die sich in einem gemeinsamen Universum abspielen. Unterschiedliche Autoren sollen sich, bei gleichem Hintergrund, mit ihren eigenen Vorstellungen austoben können. Die Klammer für alle Texte bilden die sogenannten Justifiers, die eine besondere Soldaten-Söldner-Wachmannschaft-Einheit darstellen. Neben einem Comic und einem Spiel sind die Romane eine weitere multimediale Ergänzung.
Alexej, ein sogenannter Betahumanoide, möchte sich seine Freiheit vom Konzern erkaufen und sein eigenes Leben führen. Um sich vom Romanov-Konzern zu lösen, bedarf es Geld. Viel Geld, damit er das Buybackverfahren in Anspruch nehmen kann. Alexej setzt sich auf dem Planeten Starluck an den Spieltisch. Das Vergnügungs- und Spielparadies bietet allerhand Vergnügungen an, so auch das Glücksspiel. Mit einem guten Spielblatt auf der Hand und einer Glückssträhne im Hintergrund setzt Alexej auf alles. Und scheitert. Gerade eben noch den örtlichen Konzernvertreter aus dem Spiel geblufft, ist er nun selbst der Verlierer. Wenn es dann auch erst mal wirklich schlecht läuft, geht das auch so weiter. Seine Justifiers-Einheit wird losgeschickt, einen Wissenschaftler, eben noch entführt, wieder nach Hause zu bringen. Dabei spielen einige Faktoren eine Rolle: Einhundertzehn Millionen Crediteinheiten wurden für den Mann bezahlt, die der Konzern nun wiederhaben möchte. Die Justifierseinheit ist in sich zerstritten und zum schlechten Schluss findet sich Alexej plötzlich ganz unten an der Befehlskette wieder, weil er degradiert wurde. Dank des nachtragenden Romanov-Abteilungs-Leiters.
Mit dem Einsatz auf dem Nebelplaneten Deadwood sieht sich Alexej einigen Schwierigkeiten ausgesetzt, unter anderem der, dass sich sein Freiheitsdrang und die Loslösung vom Konzern in weite Ferne verabschieden. Dann sind da seine Justifiers, die alle, ausnahmslos alle, mehr zu sagen haben als er. Den einzigen Vorteil den er besitzt, um auf diesem Planeten zu überleben, ist die Mischung zwischen menschlicher und tierischer DNS, die es ihm als Söldner im Dienst des Konzerns ermöglichen, in extremsten Regionen eingesetzt zu werden.
Der Justifiers-Roman von Boris Koch überzeugt mit seinen Handlungsträgern genauso wie mit den Geheimnissen, die sie umgeben, den ihnen eigenen Handlungen und vor allem mit den Kämpfen, die durchaus an Warhammer 40.000 heranreichen. Zudem greift Koch aktuelle Themen der jetzigen (Welt-)Politik auf, um sie, verpackt in eine unterhaltsame Geschichte, dem Leser kritisch nahe zu bringen.