Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Jeremy Golden ist ein Junge, der einiges an Problemen mit sich herumträgt. Seine Mutter starb und sein Vater erzählte ihm nicht, wie sie starb. Kurze Zeit später heiratet Vater ein junges Mädchen - mit 21 Jahren gerade mal elf Jahre älter als Jeremy - und hat auch gleich ein Hochzeitsgeschenk parat: eine Tochter. Stiefmutter Rita ist jedoch nicht sehr leibenswürdig zu Jeremy. Er wird von ihr schikaniert. Als es wieder einmal zwischen ihr und ihm kracht, geht es so weit, dass Rita ihm sein selbstgebasteltes Schattentheater komplett zerstört. Jeremy ist jetzt ebenfalls am Boden zerstört. Sein Vater ist keine große Hilfe und Jeremy hockt auf seinem Zimmer. Da geschieht das Unmögliche: Aus dem Spalt zwischen Schrank und Wand windet sich ein grauer Mann. Er stellt sich als Finlay McCain vor. Jeremy wird gebeten, mit nach Grayland zu kommen. Er soll dem Land, das früher Iris hieß, die Farben zurückbringen. Und mit der Entscheidung, Finlay zu begleiten, beginnt ein unglaubliches Abenteuer. Es beginnt mit einem Flug in einem Heißluftballon. Dieser erscheint plötzlich als grauer Schatten vor dem Fenster. Finlay steigt ein und als Jeremy zusteigt, lernt er das Drachenfräulein Rory Fireball kennen, die mit ihrem Feueratem den Heißluftballon zum Fliegen bringt. Bald erreichen sie das graue Land, in dem es keinerlei Farben gibt. Aber Jeremy Golden fällt mit seinen natürlichen Farben und seinem blonden Haar sofort auf.
Der Roman beginnt mit dem Problem des Jungen, mit seinem Vater kein vernünftiges Wort reden zu können. Die Probleme treten dabei vor allem zwischen Jeremy und Rita auf, die natürlich nur ihr Kind bevorzugt. Daher ist es für ihn kein großer Schritt, sein natürliches Umfeld zugunsten einer ungewissen Zeit zu verlassen. Die Geschichte ist ein schönes Jugendbuch, doch geht am Schluss einiges zu schnell zum guten Ende und ein paar Dinge wirken an den Haaren herbeigezogen. Wichtig scheint mir vor allem der Lernvorgang, in den Jeremy einbezogen wird. Er lernt, nicht nur auf sich allein gestellt zu sein, sondern gleichzeitig auch, Freunden zu vertrauen. Allein ist schön und gut, aber mit Freunden ist besser. Angela Sommer-Bodenburg, bekannt durch ihren ‚kleinen Vampir’, schrieb ein unterhaltsames Jugendbuch. Damit wird sie sicher wieder die Herzen der Jugendlichen gewinnen.