Reihe: Angel Eyes, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Sophia Tepe |
Klappentext:
Engel sind auch nur Männer.
Nichts wünscht Frannie sich sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Stattdessen sind ihr die höllischen Mächte auf den Fersen, denn Frannie hat eine ganz besondere Gabe. Eine Gabe, die den uralten Kampf zwischen Licht und Dunkel ein für alle Mal entscheiden könnte. Dass es Frannie gelungen ist, ihre große Liebe, den Dämon Luc, in einen Menschen zu verwandeln, hat sie nur noch interessanter gemacht.
Seitdem Luc seine magischen Kräfte verloren hat, kann er sie nicht mehr beschützen. Diese Aufgabe muss nun ihr Schutzengel Matt übernehmen, Frannies verstorbener Zwillings-bruder. Doch Engel sind auch nur Männer, und als die schöne Lili nebenan einzieht, gerät Matt ganz schön durcheinander. Damit bringt er seine Schwester in höchste Gefahr…
Meine Meinung:
Erster Satz: Nicht dass ich mich beschweren will oder so, aber es ist echt ein Nachteil, dass ich als Mensch nicht mehr unverwundbar bis, wie ich es vor meiner Verwandlung als Dä-mon war.
Im zweiten Band der "Angel Eyes"-Reihe geht die Geschichte um Luc und Frannie weiter und wir dürfen erfahren, wie es den beiden nach dem recht kitschigen Ende von Teil 1 "Angel Eyes: Zwischen Himmel und Hölle" ergeht. Nach und nach lässt die Autorin immer wieder kleine Wiederholungen einfließen, sodass das Wiedereinsteigen in diese Reihe auch nach längerer Zeit keine großen Schwierigkeiten mit sich bringen wird. Alles wird natürlich nicht wiederholt, aber die Menge reicht vollkommen aus, um das Nötigste zu verstehen.
Da die Information nicht geballt, sondern Stück für Stück kommen, geht auch die restliche Handlung nicht verloren.
... wäre da eine Handlung! Denn neben diesen Wiederholungen scheint sich viel um die Beziehung zwischen Luc und Frannie zu drehen. Oft ist bei den beiden nur noch die Rede von Partys und Sex, Dinge, die auch bei Frannies Freundin Taylor eine große Rolle zu spielen scheinen. Dass zudem auch noch der Engel Matt seine Gefühle zu Lucs Nachbarin Lili für wichtiger empfindet, als seine eigentliche Aufgabe Frannie zu beschützen, ist für mich an machen Stellen etwas nervend. Die Dreiecksbeziehung zwischen Frannie, Luc und dem Engel Gabe ist an einigen Stellen zwar nicht mehr vorhanden, da dieser für eine Zeit lang verschwindet, tritt jedoch in einer anderen Form wieder auf: denn wie es scheint, ist plötzlich Luc derjenige, der sich in seiner Wahl nicht mehr so sicher ist. Szenen voller Liebeskummer sind also vorprogrammiert. Genau diese komplizierten Gefühlswelten der Charaktere sind teilweise zwar verständlich, werden jedoch oft in den Vordergrund gerückt, sodass die restliche Handlung leider etwas untergeht.
Wie auch schon in Band 1 lassen sich einige dieser Gefühlsschwankungen gut erklären, ob das bei der Menge allerdings genug ist? Da bin ich mir nicht so sicher, denn auch mit handlungsrelevanten Anziehungskräften kann man irgendwann übertreiben.
Ok, so geht es schließlich auch nicht immer weiter, denn obwohl das Potential schon von vornherein da ist, wird es mit der Zeit immer mehr genutzt, sodass "Angel Eyes" deutlich an Spannung zulegt. Von der Autorin werden wieder Sachen in den Raum geworfen, die man nicht versteht und immer mehr Fragen kommen bezüglich diesen auf. Einige Ereignisse sind dem Leser völlig suspekt und man weiß überhaupt nichts mit ihnen anzufangen. Da Lisa Desroches lange mit der Aufklärung auf sich warten lässt, liest man immer weiter.
Natürlich entwickelt der Leser selbst auch schon Theorien, was es mit einigen Charakteren und Geschehnissen auf sich hat - auf die endgültige Lösung bin ich jedoch nie gekommen.
Auf was ich allerdings auch nicht komme, ist eine Antwort auf die Frage, wo der humorvolle und unterhaltsame Schreibstil aus Band 1 geblieben ist. Wirklich Spaß gemacht hat es mir diesen Teil der Reihe zu lesen, und das besonders durch die zahlreichen sarkastischen Beschreibungen der Autorin, durch die man regelrecht die gesamte Zeit beim Lesen grinsen musste. Auch die energiegeladenen und flotten Dialoge habe ich vermisst.
Was mir dagegen jedoch sehr gefällt, sind die verwendeten Perspektivenwechsel im Roman. Waren es bislang nur Frannie und Luc, die die Handlung schildern, kommt nun auch die Sichtweise des Schutzengels Matt dazu. Abwechselnd erzählen die drei locker, leicht und jugendlich in ich-Perspektive von den Geschehnissen, dies aber so geschickt, dass nichts wiederholt und doppelt bzw. dreifach wiedergegeben wird. Man bekommt dadurch einen guten Eindruck in die sich häufig unterscheidenden Erlebnisse der drei Charaktere; nur durch eine Perspektive hätte das alles gar nicht ausgedrückt werden können.
Insgesamt hat man es in "Angel Eyes: Im Bann der Dunkelheit" nicht mehr nur mit Engel und Dämonen zu tun, denn Lisa Desroches fährt zusätzlich noch ganz andere Geschosse auf. Mir persönlich ist dieses Verhalten manchmal etwas zu viel und wirkt das ein oder andere Mal leicht überladen. Die besagten (paranormalen) Wesen möchte ich nicht nennen, da besonders eins fast bis zum Ende für Kopfzerbrechen sorgt. Ich bin mir sicher, man muss es mögen - macht euch so oder so in dieser Hinsicht auf einiges gefasst!
Fazit:
Obwohl mir Band 1 "Angel Eyes: Zwischen Himmel und Hölle" noch recht gut gefallen hat, sagt mir dieser Teil der Reihe nicht wirklich zu. Gerade das, was ich an dem Vorgänger so mochte, habe ich in diesem Roman leider nicht wiedergefunden. Die Handlung ist nicht immer spannend, denn oft dominieren die Liebesprobleme der Charaktere deutlich und an einigen Stellen ist es mir zu überladen und unrealistisch. 2 Sterne!