Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Alles begann eigentlich mit dem Umzug nach New Sodom. Der Vater kam mit seiner Familie extra aus Kalifornien hierher. Die Möglichkeit, an diesem Ort und in einer neue Kanzlei eine Karriere als Rechtsanwalt zu machen, die in seiner alten Kanzlei nicht möglich war, reizte ihn ungemein. Cody aber hatte von diesem verschlafenen Nest bald die Nase gestrichen voll. Er brachte es soweit, dass er ein Zeugnis mit nach Hause brachte, das nur eine einzige Note hatte, und zwar in jedem Fach: 6. Ein Kleinkrieg zwischen Vater und Sohn steht an, den Cody schon bald verliert, denn er muss die Schule wechseln. Sie sehen sich die Schule an, die den seltsamen Namen "Unsere Liebe Frau von den immer währenden Hausaufgaben" trägt. Die neue Schule ist die Vlad Dracul Highschool. Altehrwürdig, überheblich und unheimlich, und sie sieht einem Palast ähnlicher denn einem Schulgebäude. Nicht nur wegen des Namens. Der Schuldirektor hält sich einen Timberwolf als Haustier, der scheinbar intelligenter ist als Cody. Der Wolf ist so nett und begleitet Cody auch mal zu seinen Klassenräumen. Seine Mitschüler wirken auf ihn seltsam. Sie sind alle groß, schwarzhaarig und tragen selbst im Winter Sonnenbrillen. Sie alle sind Jenti, eine Art Vampire. Dabei sind die Jenti übernatürlich stark und klug, und sie behandeln Cody wie Luft. Als Cody, der Nicht-Jenti, sich in eine echte Vampir-Prinzessin verliebt, überschlagen sich die Ereignisse. Denn welcher freche Emporkömmling, der noch nicht einmal einer der Ihren ist, darf sich so etwas erlauben? Doch bis dahin muss er erst einmal ein paar Aufnahmeprüfungen hinter sich bringen, die so leicht sind, dass er noch mit der schlechtesten Schulnote bestanden hätte. Das Wichtigste ist, er muss der Wasserballmannschaft beitreten. Der Schulalltag, der ihn alsbald einfängt, ist sehr ruhig. Es wird weder laut herumgeschrieen, noch herumgelaufen oder gar eine Prügelei angezettelt. Der Unterricht gefällt ihm ebenso wenig. Die Lehrer sind fordernd, der Unterricht anspruchsvoll, und die Schüler ordnen sich bewusst dem Lehrpensum unter.
Eine Zeitlang ist Cody als Neuer in der Klasse einfach Luft für die anderen. Und wer ihn beachtet, hat nichts Gutes im Sinn. Vier der Schüler, praktisch eine kleine Gang, verprügeln ihn nach Herzenslust, und Cody kann sich nicht wehren. Da nimmt ihn der etwas kleinere Justin in Schutz. Das reicht jedoch nicht ganz aus. Denn nun kommt die eingangs erwähnte Vampir-Prinzessin Illeana ins Spiel. Sie ritzt ihn in die Wange, und damit ist er gezeichnet und niemand darf ihn anrühren. Damit steht er nun unter ihrem Schutz. Für Cody beginnt nun eine turbulente und aufregende Zeit auf der Highschool. Nicht nur die Jenti bringen sein Leben durcheinander, sondern er auch deren Leben. Mit der Zeit bleibt er seinen Widersachern auf der Schule nichts schuldig.
Douglas Rees legt einen witzigen und spritzigen Roman vor, der ein wenig an Buffy erinnern mag, gleichzeitig aber auch am Stellenwert des Sports an den Highschools der Amerikaner sägt. Er zeigt deutlich auf, dass mehr Gewicht auf den Sport gelegt wird als auf Bildung. Eine bösartige Kritik an einem bestehenden System, das wir in Deutschland nicht nachvollziehen können, außer jemand lernt an einer ausgesprochenen Sportschule.