Reihe: Die Götterkriege, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Welt ist von Kriegen zerrissen. Selbst die Götter sind einander feindlich gesonnen und bekriegen sich. Die Welt ist hart zu ihren Bewohnern - und Helden, die helfen könnten, sind spärlich gesät. Die Welt ist bekannt, das Zeitalter für die Leser von Richard Schwartz neu. Leser des Zyklus Das Geheimnis von Askir werden einige Handlungsträger wiedererkennen. So beginnt der Roman Die Rose von Illian mit Schwertmajor Blix, dem frischen Befehlshaber der fünften Lanze der Zweiten Legion. In Die Feuerinsel hatte er bereits einen Auftritt. Im Gegensatz zum ersten Zyklus erleben wir nun die Geschichte nicht mehr aus der Sicht von Harvald. Harvald selbst hat in dieser Erzählung eher ein spärliches Dasein. Iandras Konflikt, die Geschichte um Janos, die Geschehnisse um Helis und Sieglinde, all das wirkt in der neuen Erzählung spannender.
Die Frage, die sich stellt, ist: Wieviel darf man von der Handlung erzählen, verrate ich zu viel für einen Altleser oder zu wenig für einen Neuleser? So bleibt es nur bei Andeutungen.
Der Roman, auf dessen Umschlag sich leider nur ein paar Stichworte befinden, beginnt recht gemächlich und ist erst einmal für jemanden, der den Zyklus Das Geheimnis von Askir nicht kennt, annehmbar und lesbar. Doch mit jedem Kapitel und jeder Anspielung auf den vorhergehenden Zyklus wird klar, dass eine Zusammenfassung nötig wäre. Die Handlung wird aus unterschiedlicher Sichtweise weitergeführt, ohne aber einen Ich-Erzähler zu benutzen. Durch die andere Sicht auf die Welt und die andere Art der Schicksalsfindung wird das Buch noch interessanter. Weniger gut gefielen mir die unwahrscheinlichen Wendungen, die in der Handlung einen wichtigen Teil einnehmen. Gut, es ist Fantasy, aber manche Dinge sollte man ein wenig sparsamer einsetzen. Das gilt besonders für den Tod wichtiger Persönlichkeiten. So etwas ist ein rechtschaffenes dramaturgisches Mittel, aber bitte nicht zu oft.
Die Qualität der Erzählung ist trotz der Länge des Romans beachtlich. Die Rose von Illian ist ein sehr gut erzähltes Buch. Richard Schwartz entwickelte eine Geschichte mit einer Welt, die immer noch ausbaufähig ist. Das Tempo der Erzählung zieht zum Schluss an. Sie wird schnell, spannend und versorgt den Leser mit dem wohligen Gefühl eines Thrillers, auch wenn zu dem noch ein wenig fehlt.