|
1994 konnte der Däne Ole Bornedal mit Nightwatch einen überraschenden Erfolg in den Kinos erzielen. Zu Recht: Nightwatch ist ein spannender, ironischer, wendungsreicher Film. Kein Wunder, dass dies Hollywood auf den Plan rief und man Bornedal anbot, seinen eigenen Film erneut zu drehen. Leider war er nicht klug genug, das Angebot auszuschlagen.
Der Jurastudent Martin Bells (McGregor) nimmt eine Stelle in einem Krankenhaus an, wo er die Nachtwachen in der Pathologie übernehmen soll - zum Missfallen seiner Freundin Katherine (Arquette). Seltsame Dinge geschehen während seiner nächtlichen Rundgänge, und unversehens wird Martin von Inspektor Cray (Nolte) verdächtigt, ein lange gesuchter Serienkiller zu sein.
Tja, mehr an Plot enthielt auch das Original nicht, und dennoch gibt es einen Unterschied zwischen Nightwatch und Freeze, der ersteren zu einem hervorragenden, zweiteren zu einem ärgerlich schlechten Film werden lässt: Das Stichwort heißt Adaption.
Während Bornedal 1994 noch den Film nach seinen Wünschen gestalten konnte, musste er sich beim Remake den amerikanischen Gepflogenheiten anpassen. Um dem amerikanischen Geschmack zu entsprechen, mussten einige Szenen geändert bzw. überhaupt gestrichen werden, die man in den USA anscheinend nicht zeigen darf. Anstatt dessen wird die ohnehin wackelig konstruierte Handlung noch abstruser und unsinniger. Ironie und Witz gingen gleich zur Gänze verloren, sodass der Film einfach bloß ein langweiliger Abklatsch ist, der künstlich in die Länge gezogen wurde. An keiner Stelle des Filmes gerät man in Gefahr mitzufiebern. Aber so ist das meistens, wenn die wenigen europäischen Filmerfolge 'adaptiert' werden.