Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es ist nicht immer leicht, junge Autorinnen vorzustellen. In diesem Fall lief es auf gänzlich anderem Wege als üblicherweise. Zuerst kannte ich den Beitrag im Darmstädter Echo, doch habe ich mich nicht weiter darum gekümmert. Durch Zufall stellte sich heraus, dass Veronikas Schwester Monika im Kaffeehaus in Darmstadt-Eberstadt arbeitet, dort wo ich in den Wintermonaten den Darmstädter Spät Lese Abend (siehe www.spaet-lese-abend.de) abhalte. Wir kamen ins Gespräch, und ich lud daher Veronika zum Star Port in Darmstadt ein. Eine Veranstaltung, wo ich zur Abwechlung selbst als Autor auftrat. Dort sprach ich mit ihr über das Buch, die Entstehung und was alles darum herum gehört.
Veronika begann im zarten Alter von 13 Jahren (sie ist jetzt 15 Jahre alt) zu schreiben. Was als Schreibübungen begann, um in der Rechtschreibung sicherer zu werden, entspann sich bald zu einem Projekt, aus dessen Arbeit heraus dieses Buch entstand.
Die Erzählung beginnt mit einem Großvater, der seinem Enkel die Geschichte um magische Steine erzählt, die in der Lage waren, die dunklen Magier zu besiegen. Doch das ist nur der Auftakt.Der eigentliche Held der Erzählung ist, wie sollte es anders sein bei diesem Titel, Ewan. Er kommt zu einem anderen König in die Lehre und soll Knappe und später Ritter werden. Während der ganzen Ausbildung gibt es keinerlei Probleme. Diese treten erst auf, als die Lehrlinge gegen Ende der Ausbildung eine Probe ihres Könnens ablegen sollen.
Ein Überfall auf die Jugendlichen ist der Beginn einer langen Reise durch die phantastische Welt der Veronika Serwotka. Dies ist gleichzeitig der Einstieg in ein spannendes Jugendbuch. In typischer Quest-Manier begeben sich Ewan, Raul, Alan und Ari auf die Suche nach den vier Steinen der vier Elemente, um die Magier zu bekämpfen, die gerade wieder auftauchten. Vor langer Zeit hatten die Magier versucht, das Land gewaltsam zu übernehmen, wurden jedoch von vier Rittern mit magischen Steinen besiegt. Jetzt ist es wieder so weit: Die Magier treten erneut auf, und es gilt, die vier Steine zu finden, die die Ritter vor Missbrauch versteckten.
Wir lernen in der Folge ein durchaus freundliches und friedliches Land kennen, das durch die Schwertschleicher bedroht wird, die auf der Jagd nach der kleinen Abenteurergruppe ist. Ewan steht immer im Mittelpunkt, auch wenn er es gerade nicht ist - unterschwellig ist er immer dabei. Die Gruppe wird immer mal wieder getrennt, einige werden getötet. Man lernt die Baummenschen kennen, Elfen und Elben und andere phantastische Lebewesen, die entweder auf der guten oder schlechten Seite stehen. Immer wieder gelingt es der jungen Autorin, neue Dinge einzuflechten und den Leser damit zu überraschen. Schließlich haben die Freunde alles zusammen, was dazu dient, die Magier zu besiegen, als Seth, der Magier der Gruppe, bemerkt, dass sie zusätzlich noch einen der sehr, sehr seltenen Phönixe benötigen ...
Das Titelbild des Romans ist ein wenig ungewöhnlich: Man erkennt nicht alles, was es darstellt, doch finde ich es durchaus gelungen. Die Qualität des Buches ist auch in Ordnung, geht man vom Technischen aus. Der Inhalt mit der Geschichte lässt auch nicht zu wünschen übrig. Veronika findet sogar neue Ansätze und vermochte mich manches Mal zu überraschen. Natürlich wurden viele Ansätze übernommen, doch erwarte ich nicht von einem jungen Menschen, mehr in ein Buch zu packen, als manch erfahrener Autor es macht. Lediglich der Verlag sollte besser in die Pflicht genommen werden. Wer als Verlag Qualität abliefern will, sollte auch mal einen Lektor an den Text lassen. Vieles, was ich zu bemängeln habe, bezieht sich auf Schreibfehler, Stilprobleme und Formulierungsprobleme. Das hätte ein Lektor beheben können. Für die Handlung selbst gibt es nur noch einen Hinweis: ein wenig zielsicherer sein und den Mut haben, ein wenig mehr auf die Personen, egal ob Haupt- oder Nebenpersonen, einzugehen.