Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ghyl lebt auf der abgelegenen Welt Halma. Die Kolonie hat nach einem Bürgerkrieg den Kontakt zu anderen Welten fast verloren. Die Mächtigen, die dann die Welt wieder aufgebaut hatten, ließen sich ihr Investment fürstlich bezahlen. In der Tat regieren sie wie mittelalterliche Monarchen und zwingen die Menschen in ein Fronsystem. Menschen wie Ghyl haben keine Chance auf finanzielle Unabhängigkeit. Das, was er aus seiner Arbeit als Holzschnitzer bekommt, reicht zwar zum Überleben, aber er träumt vom großen Glück. Der Held Emphyrio, der sich gegen die Unterdrücker auflehnte und die Welt veränderte, ist sein großes Vorbild. Doch der Revolutionär Ghyl ist längst in das Fadenkreuz der Handelskammer gerückt, die mit eiserner Hand den Frieden hält. Als sein Vater verschleppt wird wegen eines kaum einsehbaren Vergehens, bricht Ghyl aus dem System aus und beginnt die Organisation zu hinterfragen.
Emphyrio ist ein altmodischer SF-Roman im positiven Sinne. Die Geschichte ist spannend und kurzweilig zu lesen und zeigt auch einigen Tiefgang. Autor Jack Vance hinterfragt ein zweifelhaftes politisches System und bietet nebenbei noch eine sehr unterhaltsame Space Opera. In gewisser Weise erinnert der Roman an die Haarteppichknüpfer von Andreas Eschbach. Auch in diesem Episodenroman erfährt der Leser erst nach und nach die wahren Hintergründe.
Alles in Allem ist dies ein wirklich typischer Jack-Vance-Roman, und das gilt auch im negativen Sinne. Mir missfällt die Art und Weise, wie der Autor seine Helden vom Bauerntrampel zum intelligenten Politiker entwickelt. Diese Entwicklung ist zwar hier besser nachvollziehbar als in anderen Werken, aber dennoch wäre es schön gewesen, wenn der Charakterentwicklung mehr Raum gegeben worden wäre. Trotzdem ist Emphyrio überdurchschnittliche SF-Unterhaltung und durchaus empfehlenswert.
7 von 10 Punkten.
Emphyrio ist ein altmodischer SF-Roman im positiven Sinne. Die Geschichte ist spannend und kurzweilig zu lesen und zeigt auch einigen Tiefgang. Autor Jack Vance hinterfragt ein zweifelhaftes politisches System und bietet nebenbei noch eine sehr unterhaltsame Space Opera. In gewisser Weise erinnert der Roman an die Haarteppichknüpfer von Andreas Eschbach. Auch in diesem Episodenroman erfährt der Leser erst nach und nach die wahren Hintergründe.
Alles in Allem ist dies ein wirklich typischer Jack-Vance-Roman, und das gilt auch im negativen Sinne. Mir missfällt die Art und Weise, wie der Autor seine Helden vom Bauerntrampel zum intelligenten Politiker entwickelt. Diese Entwicklung ist zwar hier besser nachvollziehbar als in anderen Werken, aber dennoch wäre es schön gewesen, wenn der Charakterentwicklung mehr Raum gegeben worden wäre. Trotzdem ist Emphyrio überdurchschnittliche SF-Unterhaltung und durchaus empfehlenswert.
7 von 10 Punkten.