Reihe: Elfenkind, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Eine geheimnisvolle Prophezeiung über das Ende der Welt. Fünf Wesen, die als Retter vorherbestimmt sind. Ein Vampir auf der Suche nach der Wahrheit. Und ein Elfenkind, das den Schlüssel zu allem in sich trägt …
Die junge Aliénor ahnt nichts von der Existenz übernatürlicher Wesen, bis ein brutaler Überfall ihre geordnete Welt zerstört. Durch ihren Retter, den Vampir Frédéric, erfährt sie die Wahrheit über ihre Herkunft: Sie ist ein Elfenkind. Verzweifelt macht sich Aliénor mit Frédérics Hilfe auf die Suche nach ihrem wahren Vater. Doch eine Rückkehr in die Welt der Elfen würde bedeuten, Frédéric für immer zu verlieren. Und das scheint undenkbar, hat das Elfenkind doch schon lange sein Herz an den charismatischen Vampir verloren … (Klappentext)
Aliénor und Lara sind beste Freundinnen, die seit der Grundschule bis zum Jurastudium an der Uni Köln alles gemeinsam machen. Um von ihrem Adoptivvater Geoffrey, einem Polizisten, der ständig an ihr herumnörgelt, wegzukommen, ist sie gern mit Lara und ihren Freunden unterwegs. Wieviel besser hat es ihr Bruder Maurice, der in Oxford studiert. Auch sie würde gern ausziehen, kann aber Mutter Chantal nicht allein lassen. Obwohl eine Mutter doch erwachsen genug sein sollte, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Aliénor macht sich also auf, mit Lara und Freunden eine Party zu feiern. Da Laurin aber gerade verlassen wurde, ist die Stimmung etwas depressiv. Dann geht es verbotenerweise in eine Kirche, um in der dortigen Katakombe weiterzumachen. Gothic-Fan müsste man sein. Der verbotene Ort entpuppt sich als Todesfalle. Elena und Nina betätigen sich als Hexen, mit einer seltsamen Beschwörung. Diese misslingt und ihre Freunde sterben. Nur Aliénor entkommt, weil sie eine Stimme hört und ihr, ziemlich naiv, sofort vertraut. Der Fremde ist der Vampir namens Frédéric Duc de Bonville, der im Auftrag des Hüters als Sucher unterwegs ist, um einer alten Prophezeiung nachzugehen. Zu seinem Erstaunen stellt er fest, dass Aliénor kein normales Mädchen ist. In ihr fließt Elfenblut. Fasziniert beschließt Frédéric, ihr beizustehen. Die Hinweise verdichten sich, dass sie der Schlüssel zu einer alten Prophezeiung sein könnte.
Der zufolge sind fünf unterschiedliche Wesen notwendig, sie in Erfüllung gehen zu lassen. Und natürlich geht es in der Prophezeiung darum, die Welt zu retten.
Das Mädchenbuch bedient alle Klischees, handwerklich ist es gut geschrieben. Wir finden wir das Übliche: Waisenkind, Prophezeiung, Welt retten, Vampire, Elfen, lange Beschreibungen von Kleidung und Frisuren ... Jeder Begriff für sich schon ein Reizwort. Dennoch hoffte ich (leider vergebens), etwas Neues zu lesen. Auf der Buchmesse in Leipzig hatte ich mich mit Andreas Reichardt auch über dieses Buch unterhalten. Er schwärmte davon, was ich im Nachhinein nicht ganz nachvollziehen kann. Vor allem kann ich den Begriff Elfenkind nicht nachvollziehen, immerhin ist dieses Kind inzwischen erwachsen und studiert.
Die inflationär auftretenden und weltenrettenden Waisenkinder nehmen seit Harry Potter kein Ende. Spannung kommt erst nach etwa fünfzig Seiten auf, und damit ist ein Fünftel des Romans rum. Die Erzählung verfällt leider in lange und überflüssige Erzählungen. Jetzt haben wir einen Vampir und eine Elfe. Fehlen noch drei weitere Personen, um das Abenteuer zum Abschluss zu bringen. Wenn man die folgenden Texte strafft, würde wahrscheinlich ein Buch dazu ausreichen, eine spannendere Geschichte zu erzählen.