|
Reihe: Das Schwarze Auge, Band 52 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Roman handelt vom Leben und Sterben des Halbelfen Nachtwind. Er ist der Sohn eines Elfen und einer Menschenfrau. Nachtwind wächst im Dorf Siljen auf. Das Dorf liegt im Land Thorval. Und wie das in dörflichen Gemeinschaften mit einer einheitlichen Bevölkerung ist: Jeder, der anders ist, hat es schwer. So wächst der Halbelf mit dem Wissen auf, etwas Besonderes zu sein. Allerdings nicht unbedingt im positiven Sinn. Seine Mutter stirbt bei seiner Geburt. Sein ihm unbekannter Vater stirbt ebenfalls und auf magische Weise gelangt ein Teil seiner selbst in ein monströses Moorungeheuer, das in relativer Nähe zum Dorf haust. An der Stelle des Moores befand sich vor vielen Generationen die dörfliche Gemeinschaft der tulmadischen Bevölkerung. Diese musste den immer weiter vordringenden Thorvaldern weichen und ist heute nur noch Geschichte. Aus dieser Vor-Geschichte entstammt auch das Moorungeheuer.
Nachtwind selbst wird weder von seinem Stiefvater noch von der Bevölkerung Siljens anerkannt. Lediglich sein Stiefbruder und zwei Mädchen sowie seine Großmutter halten zu ihm. Für sieben lange Jahre gehen seine drei Freunde zu einer Ausbildung nach Olport. Während dieser Zeit erfährt Nachtwind von durchreisenden Elfen, dass er als Halbelf ein Ausgestoßener der elfischen Gemeinschaft ist und bleiben wird. Er wird nie die Möglichkeit besitzen, einmal ein volles Mitglied der Elfengemeinschaft zu werden. Genauso wenig, wie er je ein volles, gleichberechtigtes Mitglied der Dorfgemeinschaft wirden wird.
Während seiner einsamen Zeit in Siljen vernimmt er auch den Ruf des dämonischen Moorwesens. Das Wesen versucht den Halbelfen zu sich zu locken. Nachtwind widersteht dem Lockruf, ohne ganz in Erfahrung zu bringen, warum dieses Wesen ihn ruft. Sehr viel später, in einem strengen Winter, greifen Wölfe das Dorf an. Der Hetman des Dorfes wird verletzt. Da erscheint das Ding aus dem Sumpf und bietet seine Hilfe an, den Hetman zu heilen und die Wölfe zu vertreiben. Die Hilfe wird jedoch abgelehnt. Nachtwind kann sich den Anfeindungen der Dorfbevölkerung nicht mehr widersetzen und verlässt das Dorf. Unversehens findet er sich in der Behausung des Sumpfmonsters wieder.
Sein Freund und die junge Magierin werden von Wölfen angegriffen, auf dem Rückweg von Waskir, wo sie Medizin für den verwundeten Hetman besorgten. Als Hilfe gegen die Wölfe verlangt das monströse Wesen das erstgeborene Kind, das an einem heiligen Tag geboren wird. Es wird das Kind von Nachtwind und seiner Freundin, der Traviageweihten, sein.
Der Roman von Alexander Huiskes ist sehr stimmungsvoll und einfühlsam erzählt. Die Zerrissenheit, das schier qualvolle Anderssein, das Nachtwind durchmacht, hält die Leserschaft durchaus gefangen. Der Blick auf Nachtwind, von seiner Kindheit bis zu seinem Tod, wird in lebendigen Bildern beschrieben. Die Erzählung gerät zwar an wenigen Stellen etwas ins Stocken, wirkt etwas zu langatmig, bleibt aber immer interessant. Das Buch ist ein typischer Fantasyroman, der nicht aus der Vielzahl anderer Publikationen heraussticht. Er bleibt aber ein sehr lesbarer Roman, der in einer Spielewelt angesiedelt ist. Ob er wirklich in die DSA-Welt passt, vermag ich nicht zu sagen, da ich seit vielen Jahren kein DSA mehr spiele.