| Titel: Die Welt der Geistkrieger Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das vorliegende Heft erscheint im typischen Heftroman-Aussehen. Auf 57 Seiten stellt es sechs Fantasy-Erzählungen des Autors vor. Bei einem Preis von nur 1,95 Euro ist das Heft wesentlich günstiger als das voran vorgestellte Fatale Sinnlichkeit. Dabei folgt es nicht immer dem normalen Erzählungsstil, führt die Leser in fremde Welten, ohne einen großen Aufbau, stellt immer nur Ausschnitte vor.
"Der Bannerträger" erzählt die Geschichte des Krieges zweier Brüder. Der eine möchte in Frieden leben, der andere will die Welt erobern. So wird eines Tages der Neffe des Eroberers als Bannerträger gefangen genommen. Gleichzeitig ist die Rede von Geistkriegern, die auf der Seite des friedlebenden Bruders kämpfen. Sie sind Krieger mit großer Magie, die jedem Heer überlegen sind.
"Der Dämon der Tennai-Brücke" ist ein Krieger aus der Geisterwelt, der jeden daran hindert, die Brücke zu überqueren. Ein Krieger auf Heimaturlaub lässt sich nicht aufhalten, muss er doch zurück zu seinem Kriegsherrn. Ihm folgt ein kleiner Junge über die Brücke, die für beide eine Art Endstation wird.
Ein blinder Junge und seine Begleiterin sind die Hauptpersonen in "Der Flötenspieler". Beide wollen einen Sumpf durchqueren, werden aber von drei Räubern, die vor Mord nicht zurückschrecken, überfallen. Dabei zeigt sich wieder einmal mehr, dass man Menschen nicht unterschätzen soll.
Drei weitere Erzählungen runden das Heft ab. Zwar ist das Äußere nicht sehr auffällig, doch zählt für mich das Innere der Fantasy-Kurzgeschichten-Sammlung des Autors. Hermann Schladt versteht es sehr gut, eine Welt in kleinen Stücken den Lesern vorzustellen, um dann ganz schnell wieder den Vorhang vorzuziehen und an anderer Stelle wieder zu öffnen. Seine Personen werden überzeugend dargestellt, die Ideen der Erzählungen sind immer wieder überraschend. Es gibt wenig auszusetzen, somit unterlasse ich es, auf diesen Kleinigkeiten herumzureiten. Ein empfehlenswertes Heft.