Reihe: Engel, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Klappentext:
Ein verheerender Tag für Schutzengel Akashiel: Durch unglückliche Umstände verschuldet er beinahe den Tod von Rachel, die in seiner Obhut steht. Doch auch für Rachel ist ab da nichts mehr, wie es einmal war. Unbekannte verfolgen sie, ihr Kater kann plötzlich sprechen und ein schwarzgeflügeltes Wesen erscheint in ihrem Garten. Ohne es zu ahnen, hat ihr Schutzengel Ereignisse in Gang gesetzt, die entscheidend sind für den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse und Rachel steckt mittendrin. Obwohl sie nicht gut auf Akashiel zu sprechen ist, ist er der Einzige, der ihr noch helfen kann. Dass sich die beiden voneinander angezogen fühlen, verkompliziert die Dinge zusätzlich, schließlich ist es Engeln verboten, sich mit einem Menschen einzulassen.
Meine Meinung:
Im Prolog dieser Geschichte wird eine Stimmung erzeugt, die so im Roman nicht oder nur äußerst selten wieder zu finden ist. Es beginnt mit Trauer, mit Verzweiflung und mit Resignation.
Die Geschichte selbst sprüht nur so vor Leben, Witz und Humor. Aus Sicht der jungen Frau Rachel und aus Sicht des Schutzengels Akashiel werden uns die Geschehnisse erzählt, die beinahe mit dem Tod des Mädchens beginnen. Den Tod, den Akashiel auch noch verursacht hat. Es sind die liebenswerten Charaktere, die den Leser gleich zu Beginn in ihren Bann schlagen.
Obwohl sich die Handlungen aller Beteiligten noch sehr gut im Teenageralter verorten lassen, ist es doch sehr angenehm, dass Rachel und ihre beste Freundin Anfang 20 sind und im Berufsleben stehen, ihre eigenen Wohnungen haben. Damit haben wir das „Problem“ Eltern aus dem Weg geräumt und der Leser wird nicht mit den allzu bekannten Eltern-Kind-Gesprächen oder besser Diskussionen gelangweilt.
Trotzdem werden viele Klischees aus der Trickkiste gezogen und bekannte Versatzstücke von Liebes-, Engels-, und Teenagergeschichten zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Daraus ergibt sich automatisch, dass die Geschichte vorhersehbar wird. Schon der Klappentext verrät, dass Akashiel sich in seinen Schützling verliebt, aber auch die Geschehnisse um Kyriel und ähnliches lassen sich sehr schnell erschließen.
Ich hatte trotzdem meinen Spaß beim Lesen und das liegt hauptsächlich an dem Humor, den die Autorin ihren Charakteren in den Mund legt, aber auch als Grundlage für die Geschichte benutzt. Die Sachbearbeitung der Engel läuft etwa über eine Art E-Mail-System und Akashiel spricht von Gott nur als „Chef“. Das lockert die Stimmung auf und lässt somit die oft ernste Stimmung in diesen Engelsgeschichten selten aufkommen. Zudem ist Rachel oft sehr süß, schlagfertig und sarkastisch.
Das beginnt schon damit, dass sie ihren Kater Popcorn genannt hat. Dieser Kater kann mit Engeln sprechen und hat auch seinen eigenen Kopf:
„Akashiel rückte ein Stück näher an die Dachkante heran und lüftete den Schleier, den ihn vor den Augen des pelzigen Geschöpfes verbarg. ‚Hey Popcon‘, benutzte er den Namen, den er von Rachel gehört hatte.
Es heißt Mister Popcorn, korrigierte das Vieh ihn und erinnerter ihn daran, warum diese Biester neun Leben hatten: Keiner wollte diese versnobten kleinen Klugscheißer allzu schnell oben im Himmel haben.“
Die Rebellion der Engel, Seite 122
Brigitte Melzer gelingt es aber zugleich auch, dass sie actionreiche und spannnende Szenen nicht mit dem Humor oder einem Witz zerstört.
Meiner Meinung nach darf man von dieser Geschichte nicht zu viel erwarten, sondern sich einfach auf eine nette Unterhaltung einlassen. Die Sprache ist einfach und dem doch eher jugendlichen Zielpublikum angepasst und so lässt sich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlingen.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und ein Nachfolger wäre nicht unbedingt notwendig. Trotzdem freue ich mich auf den zweiten Band, der nun Kyriel in den Mittelpunkt rückt.
Fazit:
Ich hatte wirklich einige Stunden Lesespaß und musste mehr als einmal lachen, was ich entweder Popcorn oder Rachel zu verdanken hatte. Leider bringt Brigitte Melzer hier nicht allzu viel Neues, aber das altbekannte packt sie in eine nette Verpackung, die ich gerne weiterempfehlen möchte, daher vergebe ich 4 von 5 Sterne.
Über die Autorin:
Brigitte Melzer wurde 1971 geboren. Ihr fulminanter Debütroman „Whisper – Königin der Diebe“ gehörte zu den drei besten Manuskripten, die für den „Wolfgang-Hohlbein-Preis 2003“ eingereicht wurden. Seitdem hat die Autorin mit zahlreichen weiteren Romanen ihr Publikum begeistert. Ob magische Abenteuer in fantastischen Welten oder fesselnder Vampirroman – Brigitte Melzer ist sowohl in der High Fantasy als auch in der Dark Fantasy zu Hause. Die Autorin lebt und arbeitet in München.