Reihe: Bartimäus, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lange wartete ich auf diesen Band und freute mich natürlich darüber, ihn so schnell zu erhalten. Extra wegen dieser Buchbesprechung wurden die Rotationsmaschinen für MAGIRA gestoppt, damit neben dem Interview die BARTIMÄUS-TRILOGIE einen würdigen Abschluss erhält.
Kaum mit dem Lesen begonnen, stolperte ich, literarisch gesehen, bereits wieder über seine Fußnoten. Damit setzt er erfolgreich seine Erzählung fort, die er im zweiten Band ein wenig vernachlässigte. Zu den Eigenarten eines Geheimbundes gehört es, geheim zu sein. Bartimäus ist hingegen so freundlich und deckt gleich alles auf.
Bartimäus lässt uns in diesem Buch sehr viel über seine Vergangenheit wissen. Der Dschinn lässt uns an seinem Leben im Jahre 125 vor Christus in Ägypten teilhaben. Als Diener des Ptolemäus beginnt er damit, wie er dem Vetter des Pharaos das Leben rettet. Nun, Ptolemäus wird im Laufe der Erzählung noch öfters auftauchen, doch erst einmal muss der Dschinn ihm das Leben retten. Mehrere Assassinen trachten ihm nach dem Leben, was dank des Eingreifens des Dschinns erhalten bleibt. Allerdings lässt Bartimäus erst einmal offen, wer denn der Auftraggeber ist. Im Laufe der Handlung erfahren wir mehr über den weltfremden Ägypter Ptolemäus. Er ist nur darauf bedacht, seine Studien der Geisterwelt fortzuführen und Bartimäus ist ihm dabei behilflich. Leider macht Ptolemäus den Fehler und hilft dem gewöhnlichen Volk, indem er die Dschinn, Kobolde und andere Wesen der ‚Anderen Welt’ für sich arbeiten lässt. Das missfällt dem Pharao, der nicht sehr freundlich beschrieben wird. Fett, ständig dem Alkohol zugeneigt und mit den falschen Beratern ausgestattet, ist er es, der seinem Vetter nach dem Leben trachtet. Allerdings wird das Leben von Ptolemäus anders beendet als sich der Pharao vorstellt. Mit Hilfe von Bartimäus gelingt es Ptolemäus, einen Weg in die ‚Andere Welt’ zu finden. Er geht davon aus, dass Menschen und Dschinn durchaus miteinander leben können. Vor allem aber nicht in der Meister - Diener - Abhängigkeit, wie es die menschlichen Zauberer praktizieren. Ptolemäus gelingt es schließlich, mit der nach ihm benannten Pforte, einen Weg in die Welt der Dschinn zu finden und unbeschadet wieder zurück zu kommen. Dies gelingt jedoch nur, weil er in Bartimäus einen Freund und keinen geknechteten Diener gefunden hat.
Zurück nach London finden wir unseren anderen Helden, Nathanael, der zur Zeit als John Mandrake lebt. Inzwischen wurde er Mitglied des Ministerrates und ist Informationsminister. In dieser Eigenschaft ist er für die Werbung zuständig. In Amerika wird weiterhin Krieg geführt und das englische Imperium benötigt weiterhin Soldaten, um die Amerikaner weiter beherrschen zu können und deren aufstände nieder zu schlagen. Den gewöhnlichen Menschen ist die ganze Sache bereits suspekt. Immer mehr junge Männer werden in einem sinnlosen Krieg verheizt. Die Gewöhnlichen, Menschen ohne Zauberkräfte, streiken und demonstrieren dagegen. Sie wollen ihre Söhne, Brüder, Ehemänner lebend zurück. Die Magier Londons sind damit beschäftigt, die Aufstände zu unterdrücken, lernen aber auf einmal Menschen kennen, die gegen ihre Zauber immun sind. Das gibt den Aufständischen weiterhin Auftrieb. Auch Kitty ist wieder mit dabei. Sie ist es, die bei einem alten Zauberer lernt, wie man Zauber wirkt und einsetzt. Gleichzeitig fahndet sie in alten Büchern nach dem richtigen Namen von Bartimäus. Die aufständische, von der Nathanael annahm, sie wäre umgekommen, wird bald zu einer wichtigen Hilfe für John Mandrake alias Nathanael.
Zur Zeit ist der Informationsminister damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Quentin Makepeace, der Stückeschreiber und Theaterbesitzer, lud das komplette Kabinett ein, an einer Vorstellung teilzunehmen. Da der Premierminister Deveraux so von dem Theaterleiter begeistert ist, macht das ganze Kabinett die Veranstaltung als Besucher mit. Quentin Makepeace ergreift die Gelegenheit beim Schopf und entführt alle Minister, hochrangige Zauberer und was sich sonst noch in dessen Begleitung befindet. Doch Quentin ist nicht er selbst, sondern er ist von einem Dämonen besessen. Und dieser will die Herrschaft über die Erde antreten. Beginnend mit London.
Dem britischen Autor Jonathan Stroud gelingt es einen ungewöhnlichen Abschlussband vorzulegen. Es beginnt damit, dass er im Gegensatz zu seinen vorherigen Romanen, wesentlich mehr über Bartimäus und dessen Leben Preis gibt. Wir werden nach Ägypten entführt und lernen so die Welt des Ptolemäus und der Pharaonen kennen. Gleichzeitig zeigt sich hier der Keim dessen, was aus Nathanael werden kann. Der Dschinn Bartimäus wird immer sympathischer dargestellt, er ist nicht mehr der grosse Obermotz, wie er sich selbst gerne zeigt.
Nathanael ist zu Beginn der Erzählung immer noch der Zauberer. Und damit typisch in seinem gebaren. Von sich selbst überzeugt, immer noch der Ansicht, wie übrigens alle Zauberer, die Gewöhnlichen wären eigentlich ihnen zu Dank verpflichtet und sollten gefälligst das tun, was die Zauberer befehlen. Nach der Hälfte des Buches macht er jedoch eine, wenngleich wenig überzeugende, Kehrtwende. Jonathan Stroud bringt die Sinneswandlung des jungen Zauberers zu schnell und übergangslos. Sie ist für die Erzählung wichtig und muss daher durchgeführt werden. Aber in der Art wie sie hier angeboten wird, nicht optimal durchgeführt. Und wir haben noch Kitty, die Aufrührerin, die plötzlich versucht zaubern zu lernen. Sie will den Zauberern beweisen, dass auch die gewöhnlichen Menschen in der Lage sind, die Kräfte anzuwenden und dass die Zauberer demnach nichts besonderes sind.
Vielleicht hätte der Autor an dieser Stelle noch ein wenig mehr auf die Immunität von Kindern eingehen sollen, die er zwar immer wieder ins Gespräch bringt, letztlich aber doch hinten runter fallen lässt. Wer jetzt glaubt, er kennt das Buch und muss es sich nicht mehr kaufen und lesen, der irrt an dieser Stelle bereits gewaltig. Selbst für mich als Vielleser brachte der Autor noch die ein oder andere Überraschung ins Spiel. Vor allem das Ende hat mich überzeugt, aber es war anders als erwartet.
Kaum mit dem Lesen begonnen, stolperte ich, literarisch gesehen, bereits wieder über seine Fußnoten. Damit setzt er erfolgreich seine Erzählung fort, die er im zweiten Band ein wenig vernachlässigte. Zu den Eigenarten eines Geheimbundes gehört es, geheim zu sein. Bartimäus ist hingegen so freundlich und deckt gleich alles auf.
Bartimäus lässt uns in diesem Buch sehr viel über seine Vergangenheit wissen. Der Dschinn lässt uns an seinem Leben im Jahre 125 vor Christus in Ägypten teilhaben. Als Diener des Ptolemäus beginnt er damit, wie er dem Vetter des Pharaos das Leben rettet. Nun, Ptolemäus wird im Laufe der Erzählung noch öfters auftauchen, doch erst einmal muss der Dschinn ihm das Leben retten. Mehrere Assassinen trachten ihm nach dem Leben, was dank des Eingreifens des Dschinns erhalten bleibt. Allerdings lässt Bartimäus erst einmal offen, wer denn der Auftraggeber ist. Im Laufe der Handlung erfahren wir mehr über den weltfremden Ägypter Ptolemäus. Er ist nur darauf bedacht, seine Studien der Geisterwelt fortzuführen und Bartimäus ist ihm dabei behilflich. Leider macht Ptolemäus den Fehler und hilft dem gewöhnlichen Volk, indem er die Dschinn, Kobolde und andere Wesen der ‚Anderen Welt’ für sich arbeiten lässt. Das missfällt dem Pharao, der nicht sehr freundlich beschrieben wird. Fett, ständig dem Alkohol zugeneigt und mit den falschen Beratern ausgestattet, ist er es, der seinem Vetter nach dem Leben trachtet. Allerdings wird das Leben von Ptolemäus anders beendet als sich der Pharao vorstellt. Mit Hilfe von Bartimäus gelingt es Ptolemäus, einen Weg in die ‚Andere Welt’ zu finden. Er geht davon aus, dass Menschen und Dschinn durchaus miteinander leben können. Vor allem aber nicht in der Meister - Diener - Abhängigkeit, wie es die menschlichen Zauberer praktizieren. Ptolemäus gelingt es schließlich, mit der nach ihm benannten Pforte, einen Weg in die Welt der Dschinn zu finden und unbeschadet wieder zurück zu kommen. Dies gelingt jedoch nur, weil er in Bartimäus einen Freund und keinen geknechteten Diener gefunden hat.
Zurück nach London finden wir unseren anderen Helden, Nathanael, der zur Zeit als John Mandrake lebt. Inzwischen wurde er Mitglied des Ministerrates und ist Informationsminister. In dieser Eigenschaft ist er für die Werbung zuständig. In Amerika wird weiterhin Krieg geführt und das englische Imperium benötigt weiterhin Soldaten, um die Amerikaner weiter beherrschen zu können und deren aufstände nieder zu schlagen. Den gewöhnlichen Menschen ist die ganze Sache bereits suspekt. Immer mehr junge Männer werden in einem sinnlosen Krieg verheizt. Die Gewöhnlichen, Menschen ohne Zauberkräfte, streiken und demonstrieren dagegen. Sie wollen ihre Söhne, Brüder, Ehemänner lebend zurück. Die Magier Londons sind damit beschäftigt, die Aufstände zu unterdrücken, lernen aber auf einmal Menschen kennen, die gegen ihre Zauber immun sind. Das gibt den Aufständischen weiterhin Auftrieb. Auch Kitty ist wieder mit dabei. Sie ist es, die bei einem alten Zauberer lernt, wie man Zauber wirkt und einsetzt. Gleichzeitig fahndet sie in alten Büchern nach dem richtigen Namen von Bartimäus. Die aufständische, von der Nathanael annahm, sie wäre umgekommen, wird bald zu einer wichtigen Hilfe für John Mandrake alias Nathanael.
Zur Zeit ist der Informationsminister damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Quentin Makepeace, der Stückeschreiber und Theaterbesitzer, lud das komplette Kabinett ein, an einer Vorstellung teilzunehmen. Da der Premierminister Deveraux so von dem Theaterleiter begeistert ist, macht das ganze Kabinett die Veranstaltung als Besucher mit. Quentin Makepeace ergreift die Gelegenheit beim Schopf und entführt alle Minister, hochrangige Zauberer und was sich sonst noch in dessen Begleitung befindet. Doch Quentin ist nicht er selbst, sondern er ist von einem Dämonen besessen. Und dieser will die Herrschaft über die Erde antreten. Beginnend mit London.
Dem britischen Autor Jonathan Stroud gelingt es einen ungewöhnlichen Abschlussband vorzulegen. Es beginnt damit, dass er im Gegensatz zu seinen vorherigen Romanen, wesentlich mehr über Bartimäus und dessen Leben Preis gibt. Wir werden nach Ägypten entführt und lernen so die Welt des Ptolemäus und der Pharaonen kennen. Gleichzeitig zeigt sich hier der Keim dessen, was aus Nathanael werden kann. Der Dschinn Bartimäus wird immer sympathischer dargestellt, er ist nicht mehr der grosse Obermotz, wie er sich selbst gerne zeigt.
Nathanael ist zu Beginn der Erzählung immer noch der Zauberer. Und damit typisch in seinem gebaren. Von sich selbst überzeugt, immer noch der Ansicht, wie übrigens alle Zauberer, die Gewöhnlichen wären eigentlich ihnen zu Dank verpflichtet und sollten gefälligst das tun, was die Zauberer befehlen. Nach der Hälfte des Buches macht er jedoch eine, wenngleich wenig überzeugende, Kehrtwende. Jonathan Stroud bringt die Sinneswandlung des jungen Zauberers zu schnell und übergangslos. Sie ist für die Erzählung wichtig und muss daher durchgeführt werden. Aber in der Art wie sie hier angeboten wird, nicht optimal durchgeführt. Und wir haben noch Kitty, die Aufrührerin, die plötzlich versucht zaubern zu lernen. Sie will den Zauberern beweisen, dass auch die gewöhnlichen Menschen in der Lage sind, die Kräfte anzuwenden und dass die Zauberer demnach nichts besonderes sind.
Vielleicht hätte der Autor an dieser Stelle noch ein wenig mehr auf die Immunität von Kindern eingehen sollen, die er zwar immer wieder ins Gespräch bringt, letztlich aber doch hinten runter fallen lässt. Wer jetzt glaubt, er kennt das Buch und muss es sich nicht mehr kaufen und lesen, der irrt an dieser Stelle bereits gewaltig. Selbst für mich als Vielleser brachte der Autor noch die ein oder andere Überraschung ins Spiel. Vor allem das Ende hat mich überzeugt, aber es war anders als erwartet.