Titel: Die Nacht, als die Piraten kamen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Eric ist ein großer Fan von Piraten. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er das Zimmerfenster mittels Pappkarton zu einem Bullauge umfunktionierte und auch sonst das Zimmer so aussieht, wie er sich eine Kajüte vorstellt. Allerdings ist seine Mutter davon nicht gerade davon begeistert, sondern findet es gruselig. Papa Wiklett ist jedoch der Meinung, das schade nicht, denn immerhin liest Eric Bücher. Piratenbücher. Seine jüngere Schwester Lisa ist ganz auf Mutters Seite. Das große Abenteuer für Eric und Lisa beginnt, als die Familie nach Sprinkeldink fährt. Das Dorf liegt am Meer und Eric ist ganz aufgeregt, weil er noch nie am Meer war und noch nie ein Schiff gesehen hat. Der Grund der Reise ist eine Buchmesse in der nahe gelegenen Stadt. Als sie in Sprinkeldink ankommen, stürmt es und einer der Bewohner gibt sich sehr geheimnisvoll. Eric schleicht sich, als alle im Bett liegen sollten, hinunter zur Schankstube und später dem seltsamen Mann hinterher, seine Schwester Lisa im Schlepptau. Und dann geht es los.
Die beiden Kinder gelangen in eine fremde Inselwelt, wo sie aufgegriffen und verkauft werden. So hatte sich Eric sein Piratenleben nicht vorgestellt. Er wollte Seeräuber werden und keine Handelsware, die von einem zum anderen Händler verkauft werden kann. Die Geschwister werden getrennt und die Handlung folgt lediglich Eric, wobei Lisa manchmal ins Vergessen gerät. Kinder aus der normalen Welt gelten als Schutz vor dem Klabautermann und werden daher immer an Bord von Schiffen mitgeführt. Als Schiffsjunge, Küchenjunge oder Ähnliches. Dabei hat Eric es noch günstig getroffen, denn der Kapitän der Merry Mary May ist ein freundlicher Kerl und versucht, ihm zu helfen. Denn Lisa ist auf dem Halben Apfel gelandet.
Damit beginnt eine abenteuerliche Reise, auf der Gischtzwerge, der Klabautermann, Piraten, ein Pog, Wellenfärberinnen und Ähnliches auftreten. Es gibt in der ganzen Geschichte allerdings einen Fehler. Denn vom Boot, auf dem Eric seinen Dienst verrichtet, verschwindet Haifischflossen-Elaine anscheinend mit einem Ruderboot, findet sich aber mit den anderen Besatzungsmitgliedern in Gefangenschaft wieder, nur um erneut zu verschwinden. Ansonsten ist es ein wunderbares Buch geworden, das für Jungs jedes Alters lesenswert ist. Mit vielen neuen Ideen und Figuren wird die Welt der Claudia Siegmann lebendig.