Titel: Ich brauche mein Monster Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Tom hat, wie fast jedes Kind in seinem Alter, ein eigenes Monster unter seinem Bett. Ohne dieses Monster, ausgestattet mit scharfen Krallen, grünem Schleim und furchterregenden Geräuschen, kann er nicht einschlafen. Und so ist seine Verzweiflung groß, als er eines Tages einen Zettel auf seinem Bett findet: "Bin für eine Woche fischen". Wie soll Tom denn nun einschlafen? Er braucht sein Monster!
Hergelockt durch seinen großen Wunsch tauchen nach und nach verschiedene Monster auf, um Toms eigenes zu vertreten. Jedoch haben alle diese Ungeheuer immer etwas an sich, das sie komisch aussehen lässt - etwas, was sie alles andere als furchterregend wirken lässt. Was soll denn ein Junge in seinem Alter mit einem Mädchenmonster, das sich die Krallen lackiert? Oder mit einem Ungeheuer, dessen Zunge so lächerlich wirkt. das man vor Lachen fast aus dem Bett fällt. Nein, Tom braucht sein eigenes Monster zurück!
"Ich brauche mein Monster" ist ein wunderschön gestaltetes Kinderbuch, das sich auch jenseits der vom Verlag empfohlenen Altersspanne gut zum Vorlesen eignet. Zielrichtung des Buches ist es, Kindern die Angst beim Einschlafen zu nehmen, ihnen die in ihren Köpfen herumschwirrenden Geister und Monster weitaus erträglicher zu machen. Aus diesem Grund werden die Vertretungsmonster auch alle sehr lächerlich dargestellt. Erst Toms eigenes Monster zeigt in dennoch liebenswerter Weise seine furchterregende Seite.
Die Monster sind durch die natürgemäß dunklen Hintergründe sehr plastisch, da farbenfroh und detailliert gezeichnet, es hebt sich knallig von den dunklen Farben der Nacht und des Zimmers ab.
Wer also ein Kind besitzt, das die armen Eltern öfter mal mit den unglaublichen Problemen mit Geistern hinter dem Vorhang oder Monster hinter der Spielküche konfrontiert, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen!