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Titel: Die Herzleser Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Stashie ist ein junges Mädchen in einem kleinen Dorf. Tarne, Heerführer des Königs Pardu, erobert das Dorf, indem er den letzten Verteidiger, einen verkrüppelten Jungen, ermordet. Vorher schon erschlug er das letzte Aufgebot von Kindern und alten Männern. Danach erobert er das Dorf und vergewaltigt das junge Mädchen Stashie.
Zehn Jahre später ist Stashie mit ihrer Freundin Dasis unterwegs. Dasis hatte sie irgendwann mal gefunden, nachdem Stashie die Wüste durchquert hatte. Dasis und Stashie werden ein lesbisches Liebespaar. Dies ist die Voraussetzung, um zu Herzlesern zu werden. Stashie liest das Herz und zeichnet mit farbigen Kreiden alles auf. Dasis hingegen ist der aktive Partner und deutet diese Linien, um den Menschen ihr Herz zu erklären.
Seit der Vergewaltigung durch Tarne hat nie wieder ein Mann Stashie berührt. Doch als sie in die Stadt des Königs kommen, werden sie hinzugerufen, das Herz der Zwillingssöhne zu lesen. Dort treffen die beiden Frauen auch wieder auf Tarne.
Der Heerführer und inzwischen Berater des Königs intrigiert gegen den fast toten König. Nur ein Junge darf König werden, der andere muss sterben. Und die beiden Frauen sollen dem Sohn auf den Thron verhelfen, durch den Tarne herrschen will.
Doch es kommt ganz anders und auch der Schluss des Buches bietet zwar ein zufrieden stellendes Ende, ist für den Leser und die Leserin aber sehr überraschend. Das Buch ist sehr schön geschrieben, aus der Sicht einer Frau, von einer Frau und zu Anfang so brutal wie von einem Mann. Vergewaltigungsszenen habe ich noch nie so eindringlich beschrieben bekommen. Das Mädchen und ihre Ängste, ihr Wille zu überleben und Mutter und Schwester zu retten, alles sehr eindringlich, wie auch die Beschreibung ihrer Liebe zu Dasis und später zu Radekir.
Ein wundervolles Buch, das sehr gut in die Reihe Fantasy passt. Nicht durch Schwert und Magie oder actionreiche Fantasy, sondern eindringlicher, persönlicher.