Reihe: Die Abenteuer des Edeltocht Lampenzünder, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Held der Erzählung ist der Halbling Edeltocht Kerzenzünder. In seinem Beruf als Lampenanzünder und Bibliothekar dritten Ranges in den Gewölben Allen Bekannten Wissens ist er sehr zufrieden. Er muss Bücher sortieren, und wenn ihm mal eines in die Hände fällt und ihm gefällt, dann zieht er sich gern zurück und liest. Die Abenteuer von fremden Helden in ungastlichen Landen, der Kampf gegen Monstrositäten und anderes mehr haben es ihm angetan. Allerdings ist Großmeister Frollo nicht unbedingt dieser Ansicht. Er hält die Trivialliteratur nicht für geeignet, von Tocht gelesen zu werden. Aber Frollo hat ihn nicht gesucht, um Lesegewohnheiten zu besprechen. Stattdessen soll der Halbling ein Päckchen zum Allerortshafen bringen. Er soll es zum Verschiffen durch den Zoll bringen. Mit dem geheimnisvollen Päckchen und einem genauso geheimnisvollen Brief macht sich unser Held auf den Weg. Gerade noch heldenhaft gegen eine Maus zu Felde gezogen, muss er nun den Botendienst für Großmeister Frollo verrichten.
Was ein einfacher Botendienst zu sein schien, entpuppt sich als eine große Abenteuerreise. Halbling Lampenzünder wird in die Auseinandersetzung zwischen Elfen, Zwergen und den Mächten des Bösen gezogen. Aus dem kleinen Feigling entwickelt sich im Lauf der Handlung ein eher selbstbewusster Halbling, der manch eine unglücklich erscheinende Lage zu seinen Gunsten entscheiden kann. Wird Edeltocht zuerst als tölpelhafter Feigling beschrieben, der im Dunkel der Bücherei gegen eine Maus bestehen muss, so wird aus ihm doch noch ein Held.
Der Roman besticht in diesem Fall nicht mit heroischen Schlachten; eher ist es eine romantische Abenteuerfahrt mit vielen gefährlichen Situationen, die es einzeln oder in der Gruppe zu bewältigen gilt.
Auch wenn es den äußeren und vollkommen falschen Anschein hat, Die Halblinge würde sich in die Reihe um die verschiedensten Fantasy-Völker einreihen, so gehört das Buch genau dazu nicht. Als Mel Odom den Roman im Jahr 2002 schrieb, war von dieser Völker-Manie noch nichts zu spüren. Statt dessen ist es der erste Roman um eine Person, die langsam an ihren Aufgaben wächst und sich langsam, aber sicher weiterentwickelt.