Reihe: Die Abenteuer des Reporters L. Frank, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
An der Grenze zu Frankreich gerät der Reporter Luc Frank unversehens in ein Abenteuer. Was sich zunächst als einfacher Goldschmuggel darstellt, entwickelt sich zu einer handfesten Krise des Landes. Verbrecher bedrohen die französische Regierung mit dem Einsatz einer biologischer Waffe, die dazu geeignet ist, eine ganze Stadt zu zerstören. Die Bevölkerung ist in Aufruhr, die Regierung ist macht- und ratlos. Zusammen mit dem örtlichen Kommissar gelingt es Frank, auch mit der Hilfe des jungen Pfadfinders Robert, nach und nach hinter die Geheimnisse einer verfallenen Burg zu kommen. Tief unter ihr existiert ein alter militärischer Bunker, der nun wohl einer anderen Nutzung zugedacht ist. Während die Regierung, alarmiert durch Franks Informationen, zum Frontalangriff auf die Burg bläst, muss sich der agile Reporter persönlich mit dem Hauptbösewicht, dem Grafen und Industriellen Axel Borg, herumschlagen, dessen Vorstellungen sich wie bei so vielen Schurken um das Beherrschen der Welt drehen. Hier zeigt Luc Frank, das er nicht nur mit der Schreibmaschine umgehen kann: Der Super-Reporter beherrscht Latein, kann Flugzeuge fliegen, mit Waffen umgehen und zeigt akrobatische Kunststücke wie James Bond. Eben eine Identifikationsfigur und der Urtyp des Helden schlechthin.
Sind vergleichbare Serien wie "Tim und Struppi" zum Teil humoristisch geprägt, liefert L. Frank nur Hard-Stuff. Witze werden hier nicht gerissen, stattdessen fliegen die Granaten und ganze Bauwerke werden in die Luft gesprengt. Gepaart mit Zeichnungen des Ligne-Claire-Stiles (siehe Hergé - Tim und Struppi - oder E. P. Jacobs - Blake und Mortimer) fühlt man sich gut unterhalten und wird mit einem überzeugenden und spannenden Comic beschenkt. L. Frank ist ein Klassiker, den der Comicfan auf alle Fälle in seinem Regal untergebracht haben sollte; leider sind immer noch nicht alle bislang erschienenen Bände in Deutschland veröffentlicht.