Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Junge Anders lebt auf einem Bauernhof in einem kleinen Tal und versteht sich besonders gut mit Tieren. Ob gross oder klein, die Tiere haben schnell Vertrauen zu ihm. Auch seine Umgebung erkennt diese Gabe und so wird Anders schnell mit der Betreuung und der Aufzucht von Tieren betraut. Eines der Tiere, ein besonders widerspenstiger Welpe, macht nur Ärger. Eines Tages nimmt der Welpe Reissaus.
Anders macht sich auf die Suche nach dem Ausreisser, dabei trifft er auf einen Nästy. Ein Nästy ist ein riesengrosses, intelligentes Pelztier mit Menschenaugen. Er kann sich gerade noch in eine Höhle retten, die bereits besetzt ist. Der Nästy hingegen ist sofort bereit ihn und eine junge Elbin anzugreifen. Der Nästy bricht durch die Höhle und Anders greift ein. Gemeinsam mit dem Elbenmädchen und ihrer Elbenmagie schlagen sie den Nästy in die Flucht. Die beiden jungen Leute, Anders vom Bauernhof und Madras von den Bäumen sind von unterschiedlichster Herkunft, lernen sich kennen und lieben. Bald sind sie ein Paar, die ein gemeinsames Ziel haben. Das Ziel ist die Bekämpfung der Nästy, die die Menschen angreifen. Die Elben geben den Menschen Unterstützung und es scheint alles gut zu werden.
Zwischenzeitlich wird der Hof der Anders von den Nästy gezielt angegriffen. Beim ersten Mal konnten die Elben noch helfen, doch beim zweiten Angriff musste der Hof aufgegeben werden.
Doch dann kommt ein Fremder der sich Ger Fray nennt in das Tal. Zu Beginn ist er ein freundlicher Kerl, der jedoch bald dazu übergeht, gegen die Elben zu hetzen. Er schürt die Meinungsverschiedenheit zwischen den Talbewohnern und den waldbewohnenden Elben. Seine dunkle Saat geht auf und die Menschen wenden sich gegen ihre Verbündeten. Ger Fray und seine Helfershelfer leisten ganze Arbeit. Alle Menschen, die sich für die Elben einsetzen, werden gemieden, als Aussätzige behandelt.
Gerade die Familie von Anders ist Ziel von Ger und seinen Kumpanen. Anders Vater war einmal der König des Tals und Ger ein Aufsässiger, der die Gemeinschaft verliess. Anders ahnt Ger Fray’s Geheimnis und dass er hinter den Angriffen der Nästy steckt. Seine Macht wird immer grösser und die Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Elben immer heftiger. Gleichzeitig rücken die gefährlichen Nästy immer näher heran. Ger, der alle waffenfähigen Krieger und Ritter um sich sammelt, will die Nästy am schwarzen Fluss stellen.
Die vorliegende Fantasygeschichte hat einen Nachteil. Den Holzhammer, mit der das Thema Fremdenhass angegangen wird. Wir haben das Tal der Ahnungslosen, die von Fremden, sinnigerweise mit braunen Hemden, aufgestachelt werden. Ziel sind die "Anderen" - die Anderen sind die Elben, die nicht im Tal wohnen, sondern im Wald. Damit es auch jeder mitbekommt, wird gleich am Beginn der Erzählung eine Stellungnahme durch das Autorenpaar vorgenommen, so dass man gar nicht selbst zum Denken kommt.
Es ist andererseits immer ein aktuelles Thema, und wichtig den Nationalsozialismus zu verarbeiten. Wenn es gelingt, ein jugendliches Publikum damit vertraut zu machen ist es gut. Hier wurde ein wenig übertrieben. Das Buch selbst ist eine lesenswerte Fantasygeschichte, die nicht allein in die Schublade Unterhaltungsliteratur gehört. Die Geschichte ist vielleicht etwas zu belehrend, aber immer noch eine gute Geschichte.