Reihe: Deus Ex, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Icarus-Effekt ist der erste Roman aus dem Deus Ex-Universum. Von James Swallow liegt in Deutschland bereits ein Warhammer 40.000-Roman vor. In den Vereinigten Staaten von Amerika hat er bereits mehrere Romane in den verschiedensten Serien geschrieben.
Der Icarus-Effekt wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Auf der einen Seite steht der SAS-Offizier Benjamin Saxton. Der Soldat sieht in einer privaten Söldnerarmee seine Heimat und seine Aufgabe. Im Jahr 2027 herrschen ganz neue Machtverhältnisse auf dem Planeten. Daher werden nicht immer die offiziellen Soldaten in den Kampf geschickt, sondern auch Söldner. Ein Aufeinandertreffen von offiziellen und inoffiziellen Kräften bleibt bei solchen Einsätzen nicht aus. So wundert es niemanden, als Saxton der Secret Service Agentin Anna Kelso begegnet. Kelso wurde vom Dienst suspendiert, als sie nach dem Tod ihres Partners Nachforschungen anstellte. Ihrer beider Aufträge erscheinen zuerst einfach und klar strukturiert. Niemand erwartet Komplikationen. Stattdessen entwickelt sich bald eine unübersichtliche Aufgabe. Verschwörungen, Ränkespiele und Geheimnisse sind bald ihr täglich Brot. Einer der größten Konzerne der Welt ist plötzlich der Gegner.
Das Buch ist für Leser, die das Spiel nicht kennen, etwas schwierig. Manchmal fehlt etwas vom Hintergrund, von dem ich ausgehe, dass es im Spiel selbst nicht fehlt. Geht man jedoch davon aus, dass der Roman als eigenständiges Werk zu sehen ist, so ist er als gelungen zu betrachten.
Der Icarus-Effekt thematisiert den Aufstieg und Fall der Menschlichkeit. Wie ehedem Ikarus zu etwas Höherem strebte, so auch die Menschen in diesem Roman. Nur ist es hier nicht der Flug zur Sonne, sondern die Verbesserung des menschlichen Körpers mit Hilfe der Nano-Technik. Ähnlich wie beim Cyberpunk wird der Körper des Menschen durch Implantate und Prothesen - ob nötig oder nicht - aufgeputscht. Der Roman um Cyberterroristen ist von der Thematik her nicht neu. Dafür ist aber die Erzählung an sich sehr gut geschrieben und lässt sich, auch ohne Kenntnisse des Spiels, sehr flüssig lesen.