Titel: Der ist nur tot (Anthologie) Eine Besprechung / Rezension von Carmen Weinand |
Diese Kurzgeschichtensammlung ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Autoren, die, wie im Klappentext bereits erwähnt, den Erlös dieses Buches einer ganz besonderen Einrichtung spenden. Die Einnahmen gehen an den Herzenswünsche e.V., der schwerkranken Kindern und Jugendlichen so gut wie möglich lang gehegte Wünsche erfüllt.
Enthalten sind eine Vielzahl richtig abgefahrener Zombie-Stories, die es so richtig in sich haben. Hier mal zur Übersicht das Inhaltsverzeichnis:
- Jan-Christoph Prüfer: Die Dinge, die sie wissen
- Markus Günther: Ein dubioses Angebot
- E. M. Jungmann: Bloody Valentine
- Mark Eyland: Stillstand
- Anakreon G: Pater Anselms Bitte
- Fred Ink: Lifting
- Petra Carolus: Geliebter Feind
- Maria Engels: Erwachen
- Jens Behn: Draußen auf dem Lande
- Uwe Kossmann: Alsterspaziergang
- Silke Brandt: Die unbenannte Zone
Jede Geschichte hat ihren ganz eigenen "Charme" und ist vom Stil des jeweiligen Autors geprägt. Und ich kann nicht anders, als zu sagen: Jede einzelne Story ist absolut lesenswert.
In "Der ist nur tot" verfahren die Autoren nicht nach Schema F, sondern verpassen den allseits beliebten Untoten immer wieder ein anderes Gesicht.
Abgesehen von Blut, Splatter und Gedärm, erwarten den horrorbegeisterten Leser hier auch eine gehörige Portion Sex und mitunter der eine oder andere Schmunzler.
Sogar für die anspruchsvolle Leserschaft ist die eine oder andere nachdenkliche Stelle enthalten, die einen auch über das Ende hinaus weiter beschäftigt.
Wer nun glaubt, über Untote wurde bereits genug geschrieben und man kenne bereits alle möglichen Varianten, der kann sich mit "Der ist nur tot" auf eine gewaltige Überraschung gefasst machen.
Ich bin im Nachhinein immer noch absolut begeistert und kann kaum glauben, wie viele verschiedene Szenarien und Ideen man rund ums Thema Zombies platzieren kann. Die Vielfalt und der Ideenreichtum geben sich hier ganz gepflegt die Ehre.
Wenn ich dann noch in Betracht ziehe, dass diese abgefahren talentierten Autoren für kranke Kinder auf ihr Honorar verzichten, bekommt der Begriff "lesen" für mich eine neue, bessere Bedeutung.
Da wurden nicht einfach ein paar lieblos dahergeschriebene Geschichten in einen Topf geworfen. Vielmehr fand hier eine qualitativ hervorragende Auslese wirklich guter Stories statt, an der sich so mancher bekannte Autor gerne ein Scheibchen abschneiden darf.
Fazit:
"Der ist nur tot" ist eine gelungene Zusammenstellung von Kurzgeschichten über Zombies, die mein kleines Horrorherz hervorragend gut bedient hat. Spannend - eklig - sexy und dazu noch für einen guten Zweck. Wer jetzt noch zögert, ist selber Schuld. Klare Kaufempfehlung!