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Reihe: Frontier -Saga, Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz
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Zivilisationen kommen und gehen und dies trifft auch auf das Imperium der Erde zu. Nach einer Phase der Expansion zu fremden Sternen kam es zu einer Katastrophe, die zum Verlust von fast allem technologischen Wissen führte. Die Erde verlor den Kontakt zu den Kolonien und benötigte annähernd eintausend Jahre, um das verlorene Wissen wieder zu erlangen. Doch auch die zweite Expansion der Erde steht unter einem schlechten Stern: Man stößt mit dem Yung auf einen Feind, dem die Menschheit noch nicht gewachsen ist. Es kommt zum Krieg und die Menschheit verliert Sternensystem um Sternensystem an den Feind, dessen Ziele nicht im vollen Umfang bekannt sind.
Die letzten Hoffnungen ruhen auf dem neuen Schiff Aurora und dessen neuartigen Sprungantrieb. Die Fähigkeit, möglicherweise Lichtjahre in wenigen Augenblicken zu überwinden, würde der Menschheit einen taktischen Vorteil verschaffen um den Krieg zu gewinnen. Allerdings trifft die Aurora während eines Testflugs auf eine Yung Patrouille und kann den Kampf nur knapp gewinnen. Im Zuge der Ereignisse wird die Aurora jedoch über eine schier unglaubliche Distanz von mehreren 100 Lichtjahren versetzt.
Hauptfigur des Romans ist Fähnrich Nathan Scott, der vor allem eines will: Möglichst viele Lichtjahre zwischen sich und seinen Vater bringen, der als mächtigster Mann der Erde gilt. Dabei muss er sich zunächst als Pilot qualifizieren gegen eine äußerst ambitionierte Konkurrentin. Nach der Katastrophe muss Nathan feststellen, dass die gesamt Brückencrew außer ihm gefallen war und er nun gemäß der Rangfolge als Captain agieren muss um eine Crew zu führen, die ebenso jung wie unerfahren ist wie er.
Man sieht schon, das ist sehr klassische SF mit einigen Klischees, aber genau aus diesem Grunde hat das Lesen des Romans auch so viel Freude bereitet. Die Geschichte ist sehr geradlinig und Autor Ryk Brown versucht gar nicht erst, einen großartigen Erzählstil zu entwickeln, sondern schreibt sehr kompakt und sachlich die Geschichte nieder. Auch in dieser Hinsicht erinnert er an die großen Space Operas des Golden Age der SF und genau aus diesem Grunde funktioniert die Reihe auch. Besonders viele Parallelen konnten zu Perry Rhodan entdeckt werden und ich fühlte mich 35 Jahre zurück versetzt, als ich die ersten Romane vom „Erben des Universums“ las.
Autor Ryk Brown hat inzwischen seinen Job in der It Branche aufgegeben und schreibt nun fleißig weitere Romane für seine Frontiersaga, von der inzwischen elf erschienen sind und drei weitere befinden sich in Vorbereitung. Bezeichnend ist, dass im englischsprachigen Raum keine Printausgaben erschienen sind, sondern sich der Erfolg rein auf den Verkauf von eBooks stützt. Innerhalt kürzester Zeit fand die Seite eine Vielzahl von treuen Lesern und dies zeigt deutlich, welches Potential das veröffentlichen von eBooks bietet.
8 von 10 Punkten