Serie / Zyklus: ~ Titel / Originaltitel: Der dunkle Fürst Autor: Kathrin Friedrich Verlag / Buchdaten: Novum Verlag 178 Seiten Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Josephine ist die Tochter von Lord Simore und wartet auf ihren Verlobten, der zur Zeit in Rom weilt. Auf einem Empfang ihres Vaters, an dem auch ihre zukünftigen Schwiegereltern teilnehmen, taucht plötzlich ein fremder Adliger auf. Fürst Alec DeLiear ist eine fremde und zugleich faszinierende Persönlichkeit, die es der 18jährigen angetan hat. Ihr Interesse steigt mehr, als ihrer Amme lieb ist. Heimlich kommen sich die beiden näher. Auch Fürst Alec verliebt sich in die junge Frau, was sehr unschicklich ist.
Alec DeLiear trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Er ist der leibhaftige Teufel, der Lord Carrington seine magische Waffen wegnehmen will. Lord Carrington hingegen ist jetzt nicht der tolle Magier, der die Welt vom Bösen befreien, sondern derjenige, der die Weltherrschaft an sich reissen will. Um die magischen Waffen zu vernichten, muss der Teufel die Waffen in den Feuersee werfen, damit ihnen der Fluch genommen wird und die Waffen unschädlich werden.
Josephine erkennt, dass der Teufel nicht der allgemeinen Lehre der Kirche entspricht. Sie hilft ihm, in den sie verliebt ist, die Waffen der Carringtons zu erbeuten. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, die Waffen in den Feuersee zu werfen. Auf dem Weg dorthin müssen sie seltsame Begebenheiten mit Einhörnern, Greifen, Hexen und allerlei anderen Fabelwesen hinter sich bringen. Josephine erkennt bald, dass es dem Teufel darum geht, dass all diese Fabelwesen nicht dem Vergessen anheim fallen. Die Menschen kennen die Wesen, glauben aber nicht mehr an sie. Aus diesem Grund verschwinden die Wesen aus der Welt.
Kathrin Friedrich ist die junge Autorin dieser Erzählung. Ausgehend von einem der üblichen Anfänge, die Hauptpersonen haben einen Auftrag oder selbstgewählte Mission, führt der Weg durch alle möglichen Klischees der Phantastik. Was an dieser Erzählung jedoch auffällt ist, dass das eigentlich Böse in diesem Fall das Gute darstellt. Eine kleine Abrechnung mit dem Klerus, der selbstständige Frauen als Hexen bezeichnet, oder andere Seitenhiebe auf die wirklichen Gesellschaftsformen macht aus diesem Buch aber wieder ein lesenswertes Stück phantastischer Literatur.
Zwei Punkte gibt es, die ich jedoch zu bemängeln hätte. Im Buch kommt es sehr häufig vor, dass der Zeilenumbruch mitten im Satz stattfindet. Und der Preis erscheint mir zu hoch. Wenn ich an das Buch im Anschluss denke, Geschichten aus Movenna vom Wurdack Verlag, so ist dieses bei fast gleicher Seitenzahl die Hälfte billiger.