Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Nach dem unerklärlichen Tod ihrer Eltern, die mit Mullbinden im Mund aufgefunden wurden, wird die sechzehnjährige Renée Winters von ihrem Großvater in das Gottfried-Institut, ein Internat an die Ostküste in den Wäldern von Maine, in Sicherheit gebracht. Dabei kannte sie den alten Mann nicht einmal, und man hat den Eindruck, er wolle sich nur seiner Pflichten ihr gegenüber entledigen. Gerade erst starben zwei Schüler auf dem Gelände.
Das Gottfried-Institut ist nicht irgendein Internat, sondern kann auf eine sehr lange humanistische Tradition zurückblicken. Ein Ort mit einem sehr umfangreichen und eigentümlichen Verhaltenskodex. Im Internat, wo Gartenbau und Bestattungen gleichzeitig gelehrt werden, trifft sie auf Dante Berlin, einen geheimnisvollen Jungen, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt. Dante, so der Name des Knaben, scheint ebenfalls von ihr fasziniert zu sein, geht ihr aber dennoch aus dem Weg. Aus Angst vor den Folgen will Dante Renée nicht küssen, denn er ist ein Untoter. Und wie alle Untoten ist er auf der Suche nach seiner Seele. Vielleicht würde beim Küssen ihre Seele auf ihn übergehen? Wer weiß? Renée kommt einiges seltsam an ihm vor, etwa weil er sich immer kalt anfühlt. Er verblüfft sie, weil er fließend Latein spricht. Von den anderen Schülern unterscheidet er sich, weil er nicht im Internat, sondern einem Zimmer außerhalb wohnt. Im Internat selbst werden sehr seltsame Regeln aufgestellt, die peinlichst genau beachtet werden müssen. Renée erfährt, dass die Eltern von Dantes Freund auf die gleiche unerklärliche Weise wie ihre eigenen umgekommen sind. Daher möchte sie diesen Jungen besser kennen lernen. Vielleicht gelingt es ihr, mit seinen Informationen mehr über den Tod ihrer Eltern zu erfahren. Denn beide sind der Meinung, die Eltern wurden ermordet.
Insgesamt gesehen hat mir Deine Seele in mir gefallen. Das Buch ist jetzt nichts Besonderes, vor allem weil gegen Schluss der Erzählung manch eine Entscheidung nicht nachvollziehbar war oder weil womöglich mitten in der Geschichte Logikfehler auftraten.
Wieder mal ein Waisenkind. Die sind in der Jugendliteratur so selten wie ein Kilo Sand am Strand. Auch die Nähe zu den Biss-Romanen von Stephenie Meyer gefiel mir, man hatte fast den Eindruck, einen neuen Roman aus der Reihe zu lesen. So gut war die Nähe, vor allem da auch Bellas Mutter Renée heißt und Dante ein zweiter Edward sein könnte. Oder finden sich gar komplette Kapitel der Biss-Romane hier wieder, nur ein wenig umgeschrieben? Man sollte das Original kennen, um vergleichen zu können. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich in einem Rutsch durchlesen. Manches Mal fehlt etwas mehr Gefühl: Die Figuren nehemen einfach hin, dass Klassenkameraden fehlen und nicht wiederkommen.