Serie: Trigon Eins Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der amerikanische Autor Michael Kube-McDowell wuchs in Camden auf, das liegt in New Jersey, an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach der Schule besuchte er, gefördert durch ein Stipendium, die Michigan State University, wo er auch den Magistertitel für Pädagogik der Naturwissenschaften erwarb. Heute lebt er mit Sohn und Ehefrau in Goshen, Indiana.
Seine Kurzgeschichten erschienen seit 1979 in zahlreichen Zeitschriften, unter anderem in "Analog" und in "Asimov`s Science Fiction und Fantasy Magazine" und "Amazing", um nur ein paar zu nennen. Diese und andere dienten auch anderen Autoren als Sprungbretter in die Welt der Autoren und Romanschreiber. Sein Kurzroman "Slac//" wurde zu einer von den zehn besten Science-Fiction-Storys des Jahres 1981 gewählt. 1983 folgte seine Gruselgeschichte "Slippage", die später für die amerikanische Fernsehserie "Tales from the Dark Side" verfilmt wurde. Das vorliegende Buch war sein erster Roman in den Staaten, während der Heyne-Verlag in Deutschland den Einzelroman Diaspora als ersten Band veröffentlichte.
Trigon Eins folgen noch die Romane "Das Geheimnis" und "Das Reich".
Nach dem verheerenden Krieg um die letzten Energievorräte der Menschheit bombten sich die Großmächte in die "Steinzeit" zurück. Nichts geht mehr richtig, man spielt wieder mit Dampf und Holz, um Energie zu gewinnen. Die Wissenschaftler von damals, die es schafften, jede Atomstromgewinnung, aber auch vordringlich die Atombombe zu isolieren und stillzulegen, wurden verteufelt, verfolgt, getötet. Jede Art der Wissenschaft ist verboten und alles, was "nutzloser Luxus" ist, wird abgeschafft. Was sind schon Astronomie oder Kernforschung ... alles nutzloses Zeug, das den normalen Bürger überhaupt nicht interessiert, solange er noch etwas zu essen bekommt und einen Platz zum Schlafen hat und "richtige" Arbeit, die auch Geld einbringt.
Ein paar wenige Wissenschaftler, kauzige Existenzen, Idealisten und Träumer versuchen es trotzdem.
Allan Chandliss macht die Entdeckung seines Lebens: Mittels eines Radioteleskopes empfängt er die Botschaft von Außerirdischen, die auf dem Weg sind, die Erde zu besuchen. Er kann die Nachricht zwar weiterleiten, muss dafür aber mit dem Tod bezahlen.
Von diesem Zeitpunkt an wechselt die Geschichte nach England zu Larry Eddington, der die Nachricht weitergibt, von da zum König von England, zum Inder Rashuri etc. Dieser Roman lebt. Mit dem Wechsel der Darsteller in diesem Roman erhält er eine ganz eigene Dynamik. Ständig erscheint etwas Neues, neue Ideen, neue Menschen und immer wieder Probleme. Wie macht man aus einer Welt selbstsüchtiger Potentaten eine Welt, die mit einer Stimme spricht? Dieses Problem geht der Autor souverän an. Er erzählt von der Wissenschaftsfeindlichkeit, die es jedoch schafft, den Menschen wieder in den Himmel zu bringen. Diese wissenschaftliche Erzählung ist einfach wundervoll geschrieben, die Erzählung fabelhaft gemeistert. Michael ist ein herausragender Erzähler, hintergründig, einfühlsam, aber immer wieder vielseitig und bricht die konventionelle Vorstellung von Science Fiction. Lediglich die Übersetzung möchte ich bemängeln. Wenn verschiedene Absätze auf einer Seite mit dem gleichen Satz beginnen und auch sonst sehr viele Wiederholungen darin sind, stört das den Lesefluss sehr.
Von der Erzählung her jedoch sehr empfehlenswert.