Serie: Star Wars Nachgekocht von Jürgen Eglseer |
Star Wars Merchindising gibt es viel. Eigentlich sogar galaktisch viel. Kochbücher gehören jedoch zu den selteneren Ausstattungsstücken einer zünftigen Jedi-Küche und so füllt der Panini-Verlag mit diesem Kochbuch aus einer "Galaxis far far away" eine weitere Lücke in der heiligen Sammlung eines jeden SW-Fans.
Was, bitteschön, soll man sich denn unter einem Star Wars Kochbuch vorstellen? Was findet man darin? Ein kurzer Blick hinein lüftet recht schnell dieses Geheimnis. Der für den Fan wichtige Bezug zu seinem Lieblings-SF-Universum wird primär mit der Namensgebung der jeweiligen Gerichte sowie der passenden Deko hergestellt. Und gerade bei der Benennung der einzelnen Speisen hat man offensichtlich sehr viel Kreativität bewiesen. Sei es die "Hoth Chocolate", "Darth Malz" oder das "Macht Mus" - die meisten Titel sind wirklich witzig. Zudem hat man sich Mühe gegeben, die einzelnen Getränke, Gebäcke oder Hauptgerichte irgendwie mit einem sichtbaren Star Wars-Bezug zu versehen. So sticht zum Beispiel der "Tatooine Toast" heraus, der mit seinen beiden integrierten Min-Spiegeleier tatsächlich aussieht, als würde man in der Wüste von Skywalkers Heimatwelt stehen und den Untergang der beiden Sonnen beobachten. Auch die "Hot TIE Fighter Dogs" sind zwar einfache Hot-Dogs, wie man sie landläufig kennt, gleichen von vorne gesehen allerdings tatsächlich den bekannten imperialen Sternenjägern.
Doch nicht alle Speisen sind so einfallsreich, der "Han Burger" beispielsweise reduziert seine Deko auf einen daneben drapierten "Millenium Falcon", der per Laser-Kanone eine Ladung Ketchup auf den banalen Hamburger schiesst. Auch die auf dem Titelbild benannten "Wookie Cookies" sind einfache Schokokekse, die nur noch mit einer gleichfarbigen Wookiefigur drapiert wurde.
Im allgemeinen sollte man vom "Star Wars Kochbuch" nicht erwarten, gesundes Essen zu bekommen. Die Herkunft des Buches, die Vereinigten Staaten, merkt man den Gerichten an - einfach gekocht, viel Zucker, viel Fett. Auch sind die einzelnen Rezepte für die angestrebte Zielgruppe des Buches, das doch recht junge "Clone Wars"-Publikum, zu schwer und zu kompliziert gestaltet. Hier bleibt es den jungen Padawanen vorbehalten, sich die Bilder anzugucken, die kurzen Begleittexte zu lesen und Mutter Anweisungen zu geben, was als nächstes auf den Tisch soll. Für den "Darth Maul Dip" gibt es eine Schablone zum herauskopieren und für eine Geburtstagsparty sogat Einladungskarten. Beides ist nicht vorgestanzt und müsste direkt aus dem Buch ausgeschnitten werden - es bietet sich dem Benutzer des Buches eine Farbkopie hier dringend an.
Das "Star Wars Kochbuch" ist eine witzige Ergänzung für alle Sammler und ein sicher bewundertes Geburtstagsgeschenk für alle jungen Star Wars Fans. Liebhaber der gehobenen und/oder gesunden Küche werden ihre Sorgen mit dem Buch haben, jedoch gehen sie an der angestrebten Zielgruppe auch völlig vorbei.