Titel: Das Schwert des Königs Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Eddie LaCrosse hat nicht die Absicht es dem Leser zu Beginn der Geschichte leicht zu machen. Er ist schon beinahe so etwas wie ein Antiheld. Nein, nicht besonder tollpatschig, aber zumindest in die Jahre gekommen, mit einem kleinen Bäuchlein und einer Vergangenheit, über die er lieber nicht nachdenken möchte. Trotzdem ist er noch Privatermittler und er muss in seine Heimat zurückkehren, denn ein alter Freund braucht seine Hilfe.
Er selbst, einer der besten Schwertkämpfer überhaupt, erzählt uns die Geschichte aus seiner Perspektive und das mit einer gehörigen Portion Selbstironie, was die Stimmung und die Situation immer wieder auflockert. Gleichzeitig merkt der Leser schnell, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt, er selbst mit sich nicht im Reinen ist und man misstraut ihm gehörig. Und dann schafft er es doch irgendwie sich in das Herz zu schleichen, das Vertrauen zu gewinnen. Und wenn am Ende herauskommt, was Eddie verhängnisvolles getan hat, möchte man ihn beinahe nur noch trösten und kann ihn gut verstehen.
Das klingt nun traurig und das ist Eddies Vergangenheit über einige Zeit hinweg auch, aber die schon erwähnte Selbstironie wird gemeinsam mit einem sehr derben Humor, der sich meist aus dem Gesamtzusammenhang ergibt, wieder wett gemacht. Oft konnte ich nicht anders, als grinsend den Kopf zu schütteln.
Das Setting ist am ehesten mit der Welt aus den ersten Bänden "Das Lied von Eis und Feuer" zu vergleichen. Eine mittelalterliche Ordnung der Dinge mit einem Hauch Magie und Fantasy, das sich oft eher im Verborgenen zeigt.
Solange Eddie braucht, um herauszufinden, was dem jungen Prinzen wirklich widerfahren ist, solange werden wechselnd zwei Handlungsstränge erzählt, die auf verschiedenen Zeitebenen liegen. Zum einen ein vergangenes Geschehen, da ungefähr acht Jahre zurückliegt. Zum anderen die gegenwärtige Suche nach dem Mörder des Kindes. In beiden Erzählsträngen tauchen immer mal wieder äußerst brutale Szenen auf, in denen einerseits sehr viele Menschen getötet oder auch sehr blutige und detailreich beschriebene Morde begangen werden. Eddi ist keineswegs zimperlich, wenn es um den Umgang mit dem Schwert geht.
Sollte der Leser relativ zu Beginn der Geschichte Logikfehler finden, die vielleicht etwas irritieren, sei hier der Tipp gegeben, dass vielleicht gerade diese vermeintlichen Fehler später zur Aufdeckung des Geschehens beitragen können.
Fazit: Nach einem ungewohnten Einstieg, bei dem der Leser sich zunächst mit dem Protagonisten anfreunden und die Handlung durschauen muss, wird das Interesse dann eher schleichend und unauffällig geweckt, sodass man je wieter man voranschreitet, kaum noch das Buch aus der Hand legen möchte.
Eine Privatermittlergeschichte in einem mittelalterlichen Setting, in dem man auch ohne weiteres auf Magie oder sogar Götter stoßen kann.