Serie/Zyklus: Bartimäus 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Nach fünf Jahren im Dienste des Staates hat sich der vierzehnjährige John Mandrake, alias Nathanael, verändert. Er wurde unausstehlicher, seine positiven Seiten wurden verdeckt und er ist viel zu sehr Zauberer geworden. Er trägt teure Designeranzüge, besitzt auch sonst viel Luxus und darf seine Chefin beim Vornamen nennen. In diesen fünf Jahren brachte er es bis zum Assistenten des Leiters für Innere Angelegenheiten.
Aber damit beginnt das Buch nicht. Wir lernen Bartimäus näher kennen, wie er in der Vergangenheit gegen die britischen Zauberer kämpft, die versuchen die Stadt Prag einzunehmen. Wir lernen gleichzeitig die Entstehung des Golems kennen, der in der Folgezeit den Beweggrund darstellt, warum John Bartimäus erneut bemüht. Bartimäus ist über die erneute Beschwörung durch Nathanael überaus unerfreut. Dafür ist der Dschinn aber weiterhin genau so frech und widerspenstig wie in seinem ersten Roman. Bartimäus war der Meinung, dass ihn Nathanael in Ruhe lassen würde. Allerdings war das mehr der Wunsch des Gedankens. So findet er sich schnell wieder in seinem Bannkreis wieder. Nachdem sich die beiden etwas mit Worten bekämpften, gelangen sie zu dem Schluss in Bezug auf die Zerstörungen von London zusammenzuarbeiten. Das heisst jetzt nicht, dass sie sich daran beteiligen sollen, sondern im Gegenteil den oder die Verursacher gefangen nehmen sollen. Das Abenteuer wird selbst für den Dschinn 8ter Klasse gefährlich, den ein Golem verspeist so im vorbeigehen ein oder mehrere Foliots und ist auch einem Dschinn überlegen. Und vor allem, es sollte ihn gar nicht mehr geben. Das Geheimnis sollte seit dem Krieg und den Sturm auf Prag verloren gegangen sein. Hier findet sich also der Bogen zum Beginn des Buches und dem Krieg um Prag.
Dieser widerliche Zaubererlehrling Nathanael mit Sitz in der Regierung lässt Bartimäus doch wieder nur die Kastanien aus dem Feuer holen. Nathanaels Posten steht allerdings auf sehr wackeligen Beinen. Seit Jahren wird von den `Gewöhnlichen’, den Menschen ohne Zauberkraft, eine Widerstandsgruppe gebildet. Die Organisation begeht Überfälle, klaut magische Gegenstände und bringt diese zur Explosion. Die Verwüstungen die die Normalen anrichten sind erheblich. Und weil die anderen die bisher auf den Widerstand angesetzt waren nichts ausrichteten, erhielt John Mandrake den Job. Sehr zu seinem Leidwesen. Zudem soll der Widerstand vor allem aus Jugendlichen, also Gleichaltrigen, bestehen. Bisher gelang es dem Widerstand sich erfolgreich einer Verhaftung zu entziehen. Die Justiz und die Polizeibeamten hatten einfach keine Handhabe gegen sie. Gleichzeitig geschehen weitere seltsame Dinge und John vermutet einen Golem hinter diesen Anschlägen. Man glaubt ihm nicht und lässt ihn weiterhin auf den Widerstand los. Seine Gunst bei der Regierung verliert er täglich und sein persönliches Beliebtheitsbarometer nähert sich rapide gegen Null. Und wie das so ist, der Emporkömmling wird mit Befehlen dazu verdonnert etwas zu suchen, das keine Verbindung zum Golem hat.
Hier kommt nun eine dritte Person ins Spiel. Es ist das Mädchen Kitty, die mit ihrer kleinen Bande immer wieder Einbrüche begeht, um magische Artefakte und ähnliches zu stehlen. Mit ihr stehen wir mitten in den Abenteuern des Widerstands. Die Normalen oder Gewöhnlichen haben in dieser Welt nichts zu sagen. Daher werden sie automatisch zu Menschen zweiter Klasse. Das soll sich mit Kittys Aufträgen aber ändern. Sie soll den Zauberstab und anderes magisches Gerümpel, aus der Gruft des ehemaligen Premiers Gladstone, stehlen. Dabei soll das Grabmal von Gladstone nicht nur geschützt, sondern auch verflucht sein. Daher wagte es bisher niemand, sich dem Grabmal auch nur mit einer solchen Absicht zu nähern. Kittys Gruppe wagt es, weil aber die Informationen die die Widerständler erhielten nicht ausreichend waren, erwecken sie ein grausiges Skelett, dass den Tod der Gruppe herbeiführt. Lediglich die 15jährige Kitty und ein weiteres Mitglied ihrer Gruppe können entkommen. Somit hat Nathanael nicht nur den Widerstand, sondern auch den Golem und das Skelett am Hals, bildlich gesprochen. Das schöne an Kitty ist ihre seltsame Art der Nicht-Magie, so als wäre sie immun gegen Zauberei, wie andere gegen Grippe.
Ganz zu Beginn war ich mit dem Abstecher in die Vergangenheit von Bartimäus nicht so zufrieden. Es kam nicht gleich deutlich dieser Zeitsprung heraus. Auch die Fussnoten waren etwas mager. Die Geschichte kam nicht recht in Schwung, was sich aber änderte, als das Mädchen Kitty mit ihrer Gruppe auftauchte. Ab diesem Zeitpunkt werden auch die Fussnoten von Bartimäus lesenswerter. So wie zum Beispiel folgender Satz, der allerdings keine Fussnote darstellt: "Klar habe ich damit gerechnet, dass mich eines Tages wieder irgendein Schwachkopf mit spitzem Hut beschwört, aber doch nicht derselbe wie beim letzten Mal!" Bei Bartimäus ist der `Biss’ ein wenig raus, aber nichts desto trotzt bietet das Buch, das nun mit Kitty zwischen drei Kapiteln hin und her springt, viel Abwechslung und Spannung.
Nachdem Jonathan Stroud seinen Helden Nathanael ein paar fiese Charakterzüge verpasste, kommt das Mädchen Kitty als wohlwollender Widerpart zum Zug. Damit können sich nun auch Mädchen identifizieren und die Leserschaft wird sich sicherlich ein wenig spalten, wenn es darum geht, Nathanael oder Kitty zur Lieblingsfigur zu wählen. Ich jedenfalls bin auf Bartimäus’ Seite. Inzwischen gibt es Bartimäus auch als Audio CD auf sechs silbernen Scheiben
Aber damit beginnt das Buch nicht. Wir lernen Bartimäus näher kennen, wie er in der Vergangenheit gegen die britischen Zauberer kämpft, die versuchen die Stadt Prag einzunehmen. Wir lernen gleichzeitig die Entstehung des Golems kennen, der in der Folgezeit den Beweggrund darstellt, warum John Bartimäus erneut bemüht. Bartimäus ist über die erneute Beschwörung durch Nathanael überaus unerfreut. Dafür ist der Dschinn aber weiterhin genau so frech und widerspenstig wie in seinem ersten Roman. Bartimäus war der Meinung, dass ihn Nathanael in Ruhe lassen würde. Allerdings war das mehr der Wunsch des Gedankens. So findet er sich schnell wieder in seinem Bannkreis wieder. Nachdem sich die beiden etwas mit Worten bekämpften, gelangen sie zu dem Schluss in Bezug auf die Zerstörungen von London zusammenzuarbeiten. Das heisst jetzt nicht, dass sie sich daran beteiligen sollen, sondern im Gegenteil den oder die Verursacher gefangen nehmen sollen. Das Abenteuer wird selbst für den Dschinn 8ter Klasse gefährlich, den ein Golem verspeist so im vorbeigehen ein oder mehrere Foliots und ist auch einem Dschinn überlegen. Und vor allem, es sollte ihn gar nicht mehr geben. Das Geheimnis sollte seit dem Krieg und den Sturm auf Prag verloren gegangen sein. Hier findet sich also der Bogen zum Beginn des Buches und dem Krieg um Prag.
Dieser widerliche Zaubererlehrling Nathanael mit Sitz in der Regierung lässt Bartimäus doch wieder nur die Kastanien aus dem Feuer holen. Nathanaels Posten steht allerdings auf sehr wackeligen Beinen. Seit Jahren wird von den `Gewöhnlichen’, den Menschen ohne Zauberkraft, eine Widerstandsgruppe gebildet. Die Organisation begeht Überfälle, klaut magische Gegenstände und bringt diese zur Explosion. Die Verwüstungen die die Normalen anrichten sind erheblich. Und weil die anderen die bisher auf den Widerstand angesetzt waren nichts ausrichteten, erhielt John Mandrake den Job. Sehr zu seinem Leidwesen. Zudem soll der Widerstand vor allem aus Jugendlichen, also Gleichaltrigen, bestehen. Bisher gelang es dem Widerstand sich erfolgreich einer Verhaftung zu entziehen. Die Justiz und die Polizeibeamten hatten einfach keine Handhabe gegen sie. Gleichzeitig geschehen weitere seltsame Dinge und John vermutet einen Golem hinter diesen Anschlägen. Man glaubt ihm nicht und lässt ihn weiterhin auf den Widerstand los. Seine Gunst bei der Regierung verliert er täglich und sein persönliches Beliebtheitsbarometer nähert sich rapide gegen Null. Und wie das so ist, der Emporkömmling wird mit Befehlen dazu verdonnert etwas zu suchen, das keine Verbindung zum Golem hat.
Hier kommt nun eine dritte Person ins Spiel. Es ist das Mädchen Kitty, die mit ihrer kleinen Bande immer wieder Einbrüche begeht, um magische Artefakte und ähnliches zu stehlen. Mit ihr stehen wir mitten in den Abenteuern des Widerstands. Die Normalen oder Gewöhnlichen haben in dieser Welt nichts zu sagen. Daher werden sie automatisch zu Menschen zweiter Klasse. Das soll sich mit Kittys Aufträgen aber ändern. Sie soll den Zauberstab und anderes magisches Gerümpel, aus der Gruft des ehemaligen Premiers Gladstone, stehlen. Dabei soll das Grabmal von Gladstone nicht nur geschützt, sondern auch verflucht sein. Daher wagte es bisher niemand, sich dem Grabmal auch nur mit einer solchen Absicht zu nähern. Kittys Gruppe wagt es, weil aber die Informationen die die Widerständler erhielten nicht ausreichend waren, erwecken sie ein grausiges Skelett, dass den Tod der Gruppe herbeiführt. Lediglich die 15jährige Kitty und ein weiteres Mitglied ihrer Gruppe können entkommen. Somit hat Nathanael nicht nur den Widerstand, sondern auch den Golem und das Skelett am Hals, bildlich gesprochen. Das schöne an Kitty ist ihre seltsame Art der Nicht-Magie, so als wäre sie immun gegen Zauberei, wie andere gegen Grippe.
Ganz zu Beginn war ich mit dem Abstecher in die Vergangenheit von Bartimäus nicht so zufrieden. Es kam nicht gleich deutlich dieser Zeitsprung heraus. Auch die Fussnoten waren etwas mager. Die Geschichte kam nicht recht in Schwung, was sich aber änderte, als das Mädchen Kitty mit ihrer Gruppe auftauchte. Ab diesem Zeitpunkt werden auch die Fussnoten von Bartimäus lesenswerter. So wie zum Beispiel folgender Satz, der allerdings keine Fussnote darstellt: "Klar habe ich damit gerechnet, dass mich eines Tages wieder irgendein Schwachkopf mit spitzem Hut beschwört, aber doch nicht derselbe wie beim letzten Mal!" Bei Bartimäus ist der `Biss’ ein wenig raus, aber nichts desto trotzt bietet das Buch, das nun mit Kitty zwischen drei Kapiteln hin und her springt, viel Abwechslung und Spannung.
Nachdem Jonathan Stroud seinen Helden Nathanael ein paar fiese Charakterzüge verpasste, kommt das Mädchen Kitty als wohlwollender Widerpart zum Zug. Damit können sich nun auch Mädchen identifizieren und die Leserschaft wird sich sicherlich ein wenig spalten, wenn es darum geht, Nathanael oder Kitty zur Lieblingsfigur zu wählen. Ich jedenfalls bin auf Bartimäus’ Seite. Inzwischen gibt es Bartimäus auch als Audio CD auf sechs silbernen Scheiben