Titel: DarkStar One: Broken Alliance Eine Besprechung / Rezension von Markus Wolf |
Kayron Jarvis bekommt überraschend von seinem verstorbenen Vater den einzigartigen Raumschiffsprototypen DarkStar One vererbt. Übergeben wird ihm das Schiff auf einer Raumstation von Robert, der ihm dabei auch die wahren Gründe des Todes seines Vaters erläutert. Sein damaliges Raumschiff wurde von seinem guten Freund Jack Forrester sabotiert. Er verlor bei einem feindlichen Angriff die Kontrolle über die Steuerung des Schiffes und wurde daher abgeschossen.
Sein Sohn beschließt, sich mit seinem Erbe auf die Jagd nach dem Mörder seines Vaters zu machen. Um diesen Ausflug zu finanzieren und die DarkStar One aufzurüsten, nimmt er lukrative Handelsaufträge an, arbeitet als Kopfgeldjäger und macht auch vor einigen Agentenaufträgen zwischen den Handelshäusern keinen Halt. Bei seinen Reisen trifft er auf die schöne Schmugglerin Eona, die eine Mitfluggelegenheit sucht und ihm dafür mit Kontakten bei den Schwarzhändlern, Piraten und Schmugglern aushilft.
In einigen Regionen des kartographierten Universums findet Kayron auch einige Artefakte, mit deren Hilfe die kleine DarkStar One durch ihre spezielle Technik vergrößert wird und so mehr Nutzlast und Equipment montiert werden kann. Gestärkt durch die vorherigen Abenteuer, kann Kayron so den Mörder seines Vaters dingfest machen, aber es stehen ihm einige Überraschungen und Wendungen bevor.
Nach vier Jahren erblickt DarkStar One nun auch die Konsolenwelt, allerdings ist das Spiel, auch was die grafische Aufmachung betrifft, leider immer noch in 2006 stehen geblieben. Auch der Storyverlauf ist unverändert zu der damaligen PC-Version geblieben und die Steuerung per Controller ist um einiges schwerer zu handhaben als die damalige Steuerung per Maus und Tastatur am PC. Wenn man aber die Jagd nach den gegnerischen Raumschiffen zum PC vergleicht, sitzen die Abschüsse gefühlt um einiges besser.
Nach den anfänglichen Übungsaufgaben, die man kurz nach Erhalt der DarkStar One absolviert, um in das Gameplay und die Steuerung hineinzukommen, kann man sich im Menü der Raumstationen dann auch die ersten Aufträge aus der Datenbank abrufen. Die Ziele werden als Wegepunkt in den Sternenkarten und auch direkt in dem System des Zieles auf dem HUD markiert. Die Aufträge sind im Regelfall recht kurzweilig zu absolvieren und dauern meistens nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Am Anfang sind diese Missionen noch recht einfach, wenn man auch bei höheren Soldangeboten für den Auftrag doch streckenweise ganz gut zu tun hat, um diese zu absolvieren. Erst bei der Hauptquest, wie auch bei gesonderten Nebenquesten, zieht der Schwierigkeitsgrad dann doch langsam an.
So verdient man sich dann am Anfang erst einmal sein Geld, um die Bewaffnung und Antriebe seines Schiffes aufzurüsten, um zum Beispiel seine am Anfang eher schwachen Laser gegen die stärkere, Energie sparende Variante auszutauschen sowie die Reichweite seines Schiffes zu erweitern, um in benachbarte Sektoren zu kommen. Bei den Hauptmissionen bekommt man auch weitere Datenschlüssel zu weiteren Sektoren, so vergrößert sich das bekannte Universum mit seinen 300 Planetensystemen im Laufe der Spielzeit immer mehr. Sollte ein Schiff von seiner Mission beschädigt heimkommen, so gewährt jede Handelsstation dem Piloten eine kostenlose Komplettreparatur und der Spielstand wird gespeichert. Weiteres Zubehör kann man durch die Artefakte ausbauen. Sie geben einige Hilfen, wie zum Beispiel der automatische Landecomputer, ein Generator für einen EMP-Impuls, der gegnerische Schiffe lahm legt, oder für Schmuggler einen Täuscher für die Polizeiscanner, welcher legale Ware vortäuscht.
Auch kann man ganz pazifistisch einfach nur mit dem Handel von Waren sein Geld verdienen, was aber auch langwieriger ist als die Kopfgeldmissionen. Dafür wird in den Sternenkarten der Bedarf der Zielsysteme angezeigt, so dass man in der Handelsstation seine Waren dementsprechend gewinnreich vor dem Abflug einkaufen kann. Asteroiden können auch mit ensprechendem Equipment zum Mineralabbau genutzt werden. Aber bei beidem sollte man sich viel Zeit mitnehmen, um auf den gleichen Verdienst zu kommen, welchen die lukrativen Kopfgeldmissionen einbringen.
Die Geschichte von DarkStar One hat einen recht spannenden Anfang, an dem unter anderem die Science-Fiction-Buchautorin Claudia Kern mitgearbeitet hat. Die Zwischensequenzen wurden von den hochwertigen Sprechern in der deutschen Fassung recht gut vertont, bei einer englischen Spracheinstellung hört man dann doch zu sehr den deutschen Dialekt heraus.
Allerdings sind die unveränderten Zwischensequenzen aus dem PC-Spiel doch grafisch recht altbacken und entsprechen nicht mehr dem grafischen Standard der Konsolenspiele von 2010. Die Handlung der Geschichte, welche stark startet, wird leider zum Ende des Spieles eher unbefriedigend. Der Soundtrack ist aber dafür wieder recht gut und passt sich dynamisch dem Spielgeschehen an.
Man sollte DarkStar One auf einem größeren HD-Display spielen, da die eingeblendeten Spieltexte doch recht klein geraten sind und da einige Spieler doch einige Probleme mit dem Lesen derer auf anderen kleineren Monitoren oder Röhrenfernsehern bekommen könnten.
Trotz der oben genannten Einschränkungen und redundanten Missionen ist aber DarkStar One recht unterhaltsam und stellenweise recht fordernd. Angesichts der Tatsache, dass heutzutage die Weltraumshooter eher selten vertreten sind und auf der Xbox 360 gerade mal Square Enix zwar den grafisch schöneren, aber spielerisch und geschichtsmäßig nicht so packenden Project Slypheed als Konkurrenz hat, ist das Spiel doch eine gute Abwechslung für ein paar Missionen zwischendurch.
Gerade für Konsolenspieler, die mit Spielen wie Wing Commander und Elite aufgewachsen sind, ist DarkStar One sehr gut geeignet. Auf dem PC wird man wohl eher auf die X-Serie oder Microsofts Freelancer zurückgreifen, wobei DarkStar One auch noch angesichts seines heute günstigen Preises immer noch recht gut platziert ist in dem Genre und sich ein Blick lohnt.