Titel: M.U.D. TV Plattformen: Windows 7 / Vista / XP Medium: DVD USK: 12 Jahre Kalypso, Frühjahr 2010 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer (weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier) |
1991 erschien auf dem legendären Amiga eine Wirtschaftssimulation namens MAD TV, die es zum Ziel hatte, einen erfolgreichen Fernsehsender aufzubauen. Dabei buhlte man nicht nur um erfolgreiche Quoten und Senderkonzepte, sondern auch um die Liebe einer Kollegin, die natürlich genau das gerne im Fernsehen sah, was keine Quote und somit keine Werbeeinahmen brachte. Nachdem Rainbow Arts mit einer Fortsetzung des Spieles scheiterte, die Beliebtheit jedoch weiter hoch blieb, machten sich die Fans im Laufe der Jahre an mehrere eigenständige Umsetzungen des Spiels. So gibt es zum Beispiel ein Browsergame oder eine Java-Version fürs Handy.
2010 erscheint nun der mehr oder weniger offizielle Nachfolger des Spieles bei Kalypso unter dem Namen M.U.D. TV (Mad Ugly Dirty Television). Da sich der deutsche Spieler an einem großen Anteil an Simulationen gleich welcher Art erfreut, hofft man hier, an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen zu können.
Das Spielkonzept ist im Wesentlichen gleich geblieben: In einem Hochhaus führt man die Geschäfte eines Fernsehsenders und muss ihn zum Erfolg bringen. Dabei kann man unter mehreren Arten von Film- und Serienformaten wählen, die auf 5 verschiedene Zielgruppen zugeschnitten werden können. Das Ganze basiert auf einem Sternchensystem, das etwas über die Qualität der Sendung aussagt. Mit einer zukaufbaren Post-Produktion zum Beispiel kann man die Sternchen vermehren. Leider schließt diese Art von Bewertung die Quote etwas aus - was bedeutet, das zum Beispiel alle Sendungen mit derselben Sternchenzahl dieselbe Quote bringen - egal, wann man sie bringt. Ebenso sind das Senderimage und die Zuteilung der einzelnen Zuschauergruppen auf Filme zu statisch und unflexibel gehalten, sodass man manchmal an sich selber zweifelt, wenn man ständig sechssternige Filme ausstrahlt und die Quote der Konkurrenz immer noch höher ist.
Was ebenso fehlt, ist eine Strukturierung der Sendungen nach einer FSK. Während heutzutage selbst Internetseiten bangen müssen, der "freiwilligen" Selbstkontrolle zum Opfer zu fallen, kann man bei M.U.D. TV alles immer bringen - so beispielsweise gerne Erotiksendungen für die Allerkleinsten am Nachmittag.
Etwas störend ist die tägliche (!) Preisverleihung an Filme - hier hätte man sich etwas mehr Realismus gewünscht.
Amüsant ist die Gestaltung des Spieles - die Figuren sind knuddelig gestaltet, die Dialoge nett und der Sound überraschend gut. Natürlich kommen die Gestalten in ihrer Komplexität nicht an spezielle Spiele wie die Sims heran, doch für dieses Spiel reicht das völlig aus. Auch die einzelnen nutzbaren Räume wie Nachrichtenstudio, eine Kantine oder auch das Großraumbüro sind in comicartigem Stil quietschbunt und nett ausgestaltet.
Fast schon an der Grenze zum Sarkasmus wird der wohl extern weit überschätzte Status eines Fernsehteam-Mitarbeiters hier real umgesetzt - meist ist von Lohnsklaven oder Menschenmaterial die Rede, in den Büros der großen Zulieferer für das Privatfernsehen wird es nicht anders zugehen.
Neben der spielinternen KI kann man auch im Netzwerk gegen andere Spieler agieren bzw. sich mit ihnen verbünden. Dabei ist darauf zu achten, dass man genügend Werbeaufträge bekommt, denn vor allem die KI drängt sehr gerne vor, und es bleiben nur die wenig ertragreichen Verträge. Ebenso ist eine Sabotage anderer Fernsehsender möglich, hierzu gibt es gar ein eigenes Büro im Hochhaus, das man besuchen kann.
2010 erscheint nun der mehr oder weniger offizielle Nachfolger des Spieles bei Kalypso unter dem Namen M.U.D. TV (Mad Ugly Dirty Television). Da sich der deutsche Spieler an einem großen Anteil an Simulationen gleich welcher Art erfreut, hofft man hier, an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen zu können.
Das Spielkonzept ist im Wesentlichen gleich geblieben: In einem Hochhaus führt man die Geschäfte eines Fernsehsenders und muss ihn zum Erfolg bringen. Dabei kann man unter mehreren Arten von Film- und Serienformaten wählen, die auf 5 verschiedene Zielgruppen zugeschnitten werden können. Das Ganze basiert auf einem Sternchensystem, das etwas über die Qualität der Sendung aussagt. Mit einer zukaufbaren Post-Produktion zum Beispiel kann man die Sternchen vermehren. Leider schließt diese Art von Bewertung die Quote etwas aus - was bedeutet, das zum Beispiel alle Sendungen mit derselben Sternchenzahl dieselbe Quote bringen - egal, wann man sie bringt. Ebenso sind das Senderimage und die Zuteilung der einzelnen Zuschauergruppen auf Filme zu statisch und unflexibel gehalten, sodass man manchmal an sich selber zweifelt, wenn man ständig sechssternige Filme ausstrahlt und die Quote der Konkurrenz immer noch höher ist.
Was ebenso fehlt, ist eine Strukturierung der Sendungen nach einer FSK. Während heutzutage selbst Internetseiten bangen müssen, der "freiwilligen" Selbstkontrolle zum Opfer zu fallen, kann man bei M.U.D. TV alles immer bringen - so beispielsweise gerne Erotiksendungen für die Allerkleinsten am Nachmittag.
Etwas störend ist die tägliche (!) Preisverleihung an Filme - hier hätte man sich etwas mehr Realismus gewünscht.
Amüsant ist die Gestaltung des Spieles - die Figuren sind knuddelig gestaltet, die Dialoge nett und der Sound überraschend gut. Natürlich kommen die Gestalten in ihrer Komplexität nicht an spezielle Spiele wie die Sims heran, doch für dieses Spiel reicht das völlig aus. Auch die einzelnen nutzbaren Räume wie Nachrichtenstudio, eine Kantine oder auch das Großraumbüro sind in comicartigem Stil quietschbunt und nett ausgestaltet.
Fast schon an der Grenze zum Sarkasmus wird der wohl extern weit überschätzte Status eines Fernsehteam-Mitarbeiters hier real umgesetzt - meist ist von Lohnsklaven oder Menschenmaterial die Rede, in den Büros der großen Zulieferer für das Privatfernsehen wird es nicht anders zugehen.
Neben der spielinternen KI kann man auch im Netzwerk gegen andere Spieler agieren bzw. sich mit ihnen verbünden. Dabei ist darauf zu achten, dass man genügend Werbeaufträge bekommt, denn vor allem die KI drängt sehr gerne vor, und es bleiben nur die wenig ertragreichen Verträge. Ebenso ist eine Sabotage anderer Fernsehsender möglich, hierzu gibt es gar ein eigenes Büro im Hochhaus, das man besuchen kann.
M.U.D. TV ist nach einer gewissen Einarbeitungszeit ein nett gestaltetes Spiel für etliche Nachmittage - jedoch hat man bei der Umsetzung der Simulation die Komplexität und die Flexibilität zu sehr vernachlässigt, sodass einiges an Spielspaß verloren gehen dürfte. Hier könnte man sicher mit einem einfachen Patch nachhelfen und verschiedene Regeln ändern.