Serie/Titel: Chonchu - Der Erbe des Teufelssteins, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In einer mittelalterlich anmutenden Welt bringt die Königin zwei Kinder zur Welt. Eines ist laut Weissagung die Verkörperung des absoluten Bösen. Doch welches Kind ist es, welchen der kleinen Jungen muss man um der Welt willen töten? Der Teufelsstein soll es entscheiden, doch in einem unbeobachteten Moment rammt Ulpasso seinem Bruder Chunchu den Teufelsstein in die Brust. Dieser wächst seither mit Missgunst, Hass und Ablehung auf. Seine Erfüllung findet er bei den Kriegern des Mirmidon-Clans. Diese kämpfen erbarmungslos seit fast tausend Jahren gegen den Clan der Young. Durch den Teufelsstein in seiner Brust ist Chunchu so gut wie unverwundbar, selbst tödliche Verletzungen übersteht er ohne Schwierigkeiten. Seine Widerstandsfähigkeit wird nur noch durch seinen Blutdurst übertroffen. Doch ändert sich alles, als er Lady Fasa begegnet, die eigentlich seinem Bruder zur Frau bestimmt ist ...
Chunchu ist ein koreanischer Manhwa-Comic, man muss sich also im Gegensatz zu japanischen Mangas nicht in der Leserichtung umorientieren. Trotzdem war ich im Verfolgen der Story manchmal etwas verwirrt, da die Szenenwechsel doch sehr abrupt kommen und teils auch nicht erklärt werden. So wird man plötzlich mit einer bislang unbekannten Person konfrontiert und erfährt erst viel später, was es mit dieser auf sich hat. Ebenso gefällt mir die Gestaltung der Sprechblasen nicht. Kaum kann man unterscheiden, ob eine Person den Satz nun laut ausspricht oder nur denkt - was manchmal doch etwas wichtig sein könnte. Hier könnte man ganz leicht nachbessern. Die Story ist jetzt nicht das Berauschendste, der Grundtenor ist ja nach der Vorstellung der Entstehungsgeschichte Chunchus bekannt - dieser wird irgendwie und irgendwann beweisen, dass er der gute Bruder ist und Ulpasso wird seinem Schicksal nicht entkommen können. Die Geschichte wird den Weg zu diesem Endpunkt weisen. Insofern ist die Erwartungshaltung nicht sonderlich groß. Zeichnerisch fand ich den Manhwa gut gestaltet, Byung-Jin Kim scheint Schraffuren zu lieben - das passt aber ganz gut in der Umsetzung von Schatten und auch Tempo. Jeweiliges ist gut umgesetzt und alle Figuren erscheinen glaubwürdig. Was ich nicht ganz verstehe - das ist aber nur ein winziger Nebenaspekt - ist, warum in Mangas oder eben hier Manhwas als Begleitperson von meist anmutigen Frauen kleine knuddelige Mädchenwesen auftauchen müssen? Sind das traditionelle Gag-Figuren? Seltsam ...