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Titel: Cabin Fever 2 Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
„Cabin Fever“ begründete Eli Roths Karriere als Horrorregisseur. Das Ende seines Erstlings schrie nach einer Fortsetzung. Diese ist nun unter der Regie von Ti West entstanden. Allerdings überzeugt sie nicht wirklich.
Die Killerbakterien sind nun im städtischen Trinkwasser gelandet. Zur selben Zeit findet ein College-Abschlussball statt, bei dem literweise Bowle ausgeteilt wird. Die Konsequenzen sind natürlich extrem blutig. Der Ball gerät zum Desaster. Zugleich wird die Schule von einer Spezialeinheit abgeriegelt, um zu verhindern, dass die Infizierten in die Freiheit gelangen.
Im Grunde genommen beginnt der Film recht gut, sodass man zunächst seine Vorurteile gegenüber Sequels ablegt. Doch spätestens ab der Hälfte beginnt Ti West zu zaudern. Er weiß nicht, in welche Richtung er nun steuern möchte und stößt dadurch sein ganzes Gerüst wieder um. Dem Verlauf der Handlung nach hätte „Cabin Fever 2“ eine Art Anlehnung an 80er-Jahre-Teen-Screams werden sollen. Die Grundlage dafür hat Ti West recht gut gelegt. Weswegen er dies aber nicht weiterverfolgte, bleibt wohl oder übel sein Geheimnis. Eine richtige Story entwickelt sich daraus nicht, was dazu führt, dass der Hauptfilm nach etwas mehr als einer Stunde zu Ende ist. Um dennoch irgendwie auf mindestens 80 Minuten zu kommen, fügte West einen überflüssigen Epilog an, der sich zu sehr in die Länge zieht. Diesem folgen weitere Minuten Trickfilm, in denen gezeigt wird, was noch so alles passiert ist.
Trotz dieser negativen Aspekte ist der Hauptteil irgendwie unterhaltsam, greift ironische Seitenhiebe auf und kreiert eine Reihe schwarzhumoriger Gags. In Sachen Splatter und Ekel wurde versucht, den Vorgängerfilm zu toppen, was auch wirklich gelang. Dementsprechend sind die Goreszenen gut gemacht und erfüllen ihre Funktion. Sämtliche Körpersäfte werden in Nahaufnahme präsentiert, was natürlich alles bisher Gezeigte übertrumpfen soll. Mit etwas mehr Engagement hätte dies sicherlich auch geklappt. Doch leider blieben Ti West und sein Team hinter ihren Möglichkeiten. Vielleicht ging ihnen aber auch schlicht und ergreifend das Geld aus. Wie dem auch sei, „Cabin Fever 2“ ist leider nicht das, was man sich erhofft hat, andererseits aber auch nicht wirklich schlecht. Ein Film also, der irgendwen dazu bringen wird - ähnlich wie bei „Cube“ - einen dritten Teil zu drehen.