Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Rund um den Globus schwindet das Licht. Panik breitet sich unter der Weltbevölkerung aus. Was steckt hinter dieser erschreckenden Dunkelheit?
Nur Professor Keller scheint es zu wissen, doch der sitzt als Patient in einer Hamburger Psychiatrie fest, bis sich plötzlich die Mächtigen aller Nationen für ihn interessieren.
Der Experte entkommt seinen Häschern und landet nach einer dramatischen Flucht schließlich in Kalkutta. Denn nur dort kann er sich seiner scheinbar unlösbaren Aufgabe stellen. In einer Welt totaler Finsternis findet er die Wahrheit über ein Drama heraus, das vor Tausenden von Jahren begann ... Soweit der Klappentext.
Der blinde Roy Tanger bemerkt in seiner Bostoner Wohnung fremde Eindringlinge und muss sich hilflos in sein Schicksal fügen. Für ihn ändert sich die Welt, wie für alle anderen Menschen auch. Aus sehenden Menschen werden blinde Menschen und umgekehrt. Schnell wird er zum Bestandteil eines unheimlichen Kollektivs. Zur gleichen Zeit versammeln sich in Kalkutta Anhänger der internationalen Organisation `Sterbendes Licht’ im sogenannten Indien-Institut. Für diese Menschen kommt das weltweit auftretende Phänomen nicht völlig überraschend. Seit einigen Jahren bereits stellen sie sich darauf ein. Allerdings fehlt der Leiter dieser Gruppe. Professor Günther Keller befindet sich zur Zeit in Hamburg. Seine Experimente in Indien und sein Buch, das er unter dem Titel "Dying Light" veröffentlichte, brachten ihn in eine psychiatrische Klinik. Aber mit einem Mal interessieren sich alle Staaten und wollen ihn für sich haben. Denn anscheinend ist er der Einzige auf diesem Planeten, der die Welt vor den Dunkelzonen retten kann.
Der Leser tappt lange im Dunkeln (welch eine Ironie) und weiss nicht, was sich abspielt. Er erlebt mit, wie das unheimliche Phänomen Dunkelzone sich ausbreitet. Er erlebt mit, wie die Hauptdarsteller blind umhertappen. Er erlebt mit, wie sie dem Ruf fremder Wesen folgen. Und so, wie es aussieht, sind allein Roy Tanger und ein paar Gleichgesinnte in der Lage, alles zu sehen und wahrzunehmen, was in der Dunkelzone tatsächlich geschieht. Roys Hilfsversuche scheitern, und die wenigen Personen, die etwas wissen, müssen sich auf das Buch von Professor Keller verlassen. Erst als Günther Keller nach Indien zurückkehrt und eine Expedition in die Dunkelzone ausrüstet, kann er die Rätsel lösen. Trotzdem herrscht auf der Erde erst einmal hilflose Panik. Wie reagieren Personen in solch einer Situation? Was geschieht mit den Einzelschicksalen? Wie sind die Reaktionen der einzelnen Staaten? Egoismus, wohin man sieht, und Thomas Kohlschmidt mittendrin als Erzähler. Dabei verlegt er sich auf die Beschreibung von Einzelschicksalen und bleibt bei verschiedenen Klischees hängen - nicht nur, was Personen an sich angeht, sondern auch bei Staaten und Personengruppen. Die Arbeit von Thomas Kohlschmidt in Bezug auf Nachforschungen war durchaus positiv. Seine Beschreibungen der Schauplätze, der Wirkungsweise von Technik und der Verhaltensweise von Personen ist äußerst wirklichkeitsnah wiedergegeben.
Thomas Kohlschmidt, 1961 in Hamburg geboren, schreibt und veröffentlicht seit fünfzehn Jahren. Seine Texte finden sich in Magazinen und Sites wie Andromeda Nachrichten oder TrekZone, bei Bastei ("Special Force One") und in vielen Anthologien. So gehört er beispielsweise zu den Stammautoren der Pandaimonion- und SF-Reihe des Wurdack Verlags.