| Titel: Barbarella Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Für Comicverfilmungen galt schon immer: Hauptsache schön bunt. Die Verfilmung des französischen Comics BARBARELLA macht da keine Ausnahme. Hier kommt noch hinzu, dass der Film aus den 60ern stammt, was ihn noch etwas farbiger erscheinen lässt. Roger Vadim besetzte die Titelrolle mit seiner damaligen Frau Jane Fonda, die zuvor schon in Hollywood durch einige Komödien wie BARFUSS IM PARK (mit Robert Redford) und CAT BALLOU (mit Lee Marvin) Aufmerksamkeit erregt hatte. Nachdem sie Vadim kennen gelernt hatte, spielte sie in einigen europäischen Produktionen mit und machte sich damit, wie ihre Vadim-Vorgängerinnen Brigitte Bardot und Catherine Deneuve, einen Namen. Eine der letzten Arbeiten in Europa war BARBARELLA, in der die spätere Oscarpreisträgerin (für COMING HOME) eine ihrer besten Vorstellungen gibt. Die Unschuld und Naivität, die sie hier zum Besten gibt, ist bis heute unübertroffen. Ebenfalls interessant aus heutiger Sicht ist das aufwendige Design und die riesigen Sets der italienisch-französischen Coproduktion. BARBARELLA ist ein Film der nicht ernstgenommen werden will und einfach nur Spaß macht.
Die DVD-Umsetzung von Paramount Home Video ist eine Sache, die weniger Spaß macht. Zwar wurde mit einem Scharfzeichner gearbeitet (stellenweise ziemlich krass), aber auf eine Restauration des Bildes wurde anscheinend verzichtet. Man sieht die Film die fast 35 Jahre an, die er auf dem Buckel hat. Zwar sind die Farben recht kräftig, aber im Bild tauchen oft Dropouts und Verunreinigungen des Masters auf. Teilweise sind sogar noch die Blendzeichen der Kinokopie zu sehen, was doch etwas störend wirkt. Der Ton wurde nicht, wie mittlerweile so oft üblich, auf Dolby Digital 5.1 aufgeblasen, sondern Mono belassen. So bleibt er gut verständlich, wobei die deutsche und die spanische Sprachfassung doch etwas kratzig klingt. Das einzige Extra ist ein ziemlich mitgenommener Trailer, der wenigstens anamorph abgetastet wurde.
BARBARELLA ist eine der DVDs, die nicht unbedingt zu den Vorzeigetiteln des Mediums gehört. Alles in allem hätte man alles an ihr besser machen können. Schade, hier hätte sich ein wenig Mühe gelohnt.
Weitere Rezensionen zu Büchern, Soundtracks und DVDs findet man unter www.acrusonline.de.