Titel: Code 46 Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Nur ein privilegierter Teil der Menschheit lebt in Städten. Der Rest wohnt in den Wüstengebieten, die sich um die Städte gebildet haben. In die Städte kommt man nur wenn man eine Art Visum, genannt Papelle, hat. Detektiv William Geld hat den Auftrag, einen Betrug mit Papelles aufzudecken. Er kommt dabei auf die Spur einer Frau. Er verliebt sich in sie und bringt beide damit in eine gefährliche Situation. Denn seine Liebe zu dieser Frau verstößt gegen Code 46...
Ausnahmeregisseur Michael Winterbottom drehte mit „Code 46“ ein SF-Drama, das nicht nur spannend, sondern genau so faszinierend ist. Die Zukunft wirkt in ihren düsteren und kalten Farben äußerst realistisch. Winterbottom hat sich dabei nicht allein auf die technischen Innovationen konzentriert, sondern ebenso auf die gesellschaftlichen. So ist die Globalisierung zu ihrer Vollendung gekommen. Die Welt wird als ein Raum begriffen und nicht mehr als ein Muster unterschiedlicher Raumerfahrungen. Klone leben neben „normalen“ Menschen. Allerdings verursacht das Klonen ein Problem: da es viele Menschen mit jeweils gleichen oder ähnlichen Genstrukturen gibt, wurde der Code 46 ins Leben gerufen. Dieses Gesetz verbietet den sexuellen Kontakt zwischen Menschen bzw. Klonen, deren Gene sich zu sehr ähneln. Code 46 entpuppt sich damit als eine Art Inzesttabu, das von einem abstrakten staatlichen Gebilde strengstens kontrolliert wird. Wer dieses Tabu missachtet, wird nach „al fuera“ verbannt, in die Außenwelt vor den Städten.
Interessant an der Story ist, dass die Figuren nicht versuchen, sich gegen dieses System aufzulehnen, sondern reflektionslos darin leben. Die Gesetze werden nicht hinterfragt, sondern einfach hingenommen. Dadurch wird der Eindruck eines wirklichen Einblickes in die Zukunft erweckt. Und genau dieser Umstand macht den Film so faszinierend. Es ist kein Hollywood-Hau-drauf-SF-Film, sondern ein minutiös durchdachter SF-Thriller, der in relativ leisen, aber unwahrscheinlich eindringlichen Tönen daherkommt.
Die bei Sunfilm Entertainment erschienene DVD hat das Tonformat DTS/DD 5.1 für die deutsche und DD 5.1 für die englische Version. Das Bildformat ist 16:9. Als Extras gibt es ein Making of, Deleted Scenes, die Bio- und Filmographien der Hauptdarsteller sowie eine Trailershow.