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Reihe: Captain Concho, Neuauflage Heft 02 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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Eine Spezialabteilung der Nordstaaten-Armee treibt im tiefen Süden ihr Unwesen. Die Yankees versuchen, dort ein Niggerregiment aufzustellen, um die Rebellen in der Schlacht in die Zange zu nehmen.
Das soll Captain Concho verhindern. Zwar hat er momentan nur einen Lieutenant und 10 Mann in der Ersten (Doppel)Schwadron der virginischen Kavalleriedivision, aber zahlenmäßige Unterlegenheit hat ihn noch nie davon abgehalten, einen Befehl auszuführen!
Diesmal findet der Einsatz weit hinter den eigenen Linien statt, wobei die Nordstaatler mit einem gepanzerten Zug zwischen Kingsport und Nashville die Gegend Unsicher machen. Der ist voller Artillerie (Union Repeating Guns und Kanonen) und Kavallerie.
Doch in der finsteren Nacht nehmen sich unsere Helden dieses Zuges an, und Reiter Finnewacker kann mal wieder glänzen. Nur Captain Conco lässt sich gefangen nehmen. Der schneidige Nordstaatenoffizier bietet ihm an, zur Union überzutreten. Sie hätten ja ach so viele Probleme mit den Negern, aber Concho als Südstaatler kenne sich mit deren Mentalität sicherlich so gut aus, dass er sie ind en Griff bekomme. Dann stehe seiner Karriere in der Armee nach dem Krieg nichts mehr im Wege ...
Und wieder wird die Story mehr durch Action und Humor als durch Logik dominiert. Die Charakterisierungen halten sich noch immer in Grenzen, aber das junge Alter der Soldaten und die düsteren Seiten des Krieges werden thematisiert (im Krieg ist es schwierig, mit Frauen rumzumachen). Am Ende wird Lieutenant Harrison abkommandiert. Captain Sam Concho und Lieutenant Ben Benson nennen sich jetzt beim Vornamen , aber das klingt doch sehr aufgesetzt.
Und zum Abschluss mag ich wieder ein paar besonders gelungene Textstellen zitieren:
Unrasiert, bleich und übernächtigt sahen die drei Männer aus. Die Pferde befanden sich in keinem besseren Zustand.
(Seite 20)
Aha, unrasierte, bleiche und übernächtigte Pferde also ... das finde ich mächtig kreativ!
Aber der Autor kann auch mächtig erotisch schreiben:
Oben standen die beiden Töchter, blond wie die Mutter und ebenso hübsch.
(...)
... die kindlichen Gesichter dabei vor Eifer gerötet.
(...)
... während die Töchter den großen Burschen anhimmelten, dessen Muskeln sich so angenehm fest angefühlt hatten.
Auch die Mama musterte den muskulösen jungen Mann bewundernd.
(...)
Die Augen der Girls leuchteten.
»Wie lange wird er hier bleiben?«, fragte die eine, die Sandra hieß, wie Finnewacker bei seinem ersten Besuch erfahren hatte. Sie besaß schon Brüste. Und das imponierte ihm.
(Seite 18)
In der Schlucht war es so dunkel wie in einem Bärenhintern.
(Seite 25)
Alles war feucht an ihm.
(Seite 52)