Aisling, genannt Ash, verlor ihre Mutter. Diese beschäftigte sich mit Pflanzenheilkunde und erzählte ihr oft Feenmärchen. Ihr Vater heiratete in der Fremde erneut. Als ihr Vater auch noch stirbt, hat Ash niemanden mehr, der ihr hilft und eine Stütze ist. Die Stiefmutter Isobel hingegen, die nun das Regiment im Haushalt führt, behandelt sie wie eine billige Dienerin. Ihre eigenen Töchter Ana und Clara sind ihr wichtiger. Ash putzt, wäscht, kocht den ganzen Tag und kann ihrer Stiefmutter nichts recht machen. Wann immer sie die Möglichkeit sieht, flieht sie aus dem Haus in den nahen Wald. Es heißt, im Wald lebten Feenmänner, die Menschenfrauen in ihr Reich entführen, um sie dort zur Frau zu nehmen. In Ash keimt die törichte Hoffnung, von einem Feenmann gefunden zu werden. Im Wald trifft sie auf die Jägerin des Königs Kaisa und auf den Feenmann Sidhean. Diese Begegnungen ändern ihr Leben. Vor allem, weil Sidhean ihr einige Wünsche erfüllt und sie an sich binden will.

Die Grundlage des Buches ist das Märchen Aschenputtel, dessen beste Umsetzung der über dreißig Jahre alte Film Drei Haselnüsse für Aschenbrödel darstellt. An diesem genial umgesetzten Thema muss sich jedes andere Werk messen. Aus diesem Grund fällt es schwer, eine neue Version des Märchens zu lesen. Malinda Lo greift das Thema auf und versucht dem Märchen etwas Neues abzugewinnen. Dies gelingt ihr unter anderem mit der lesbischen Jägerin Kaisa, die Los Lebensgefährtin Amy Lovell zum Vorbild hat.
Im Verlauf des Buches wird mehrmals das Ende des Buches angedeutet und daher vorhersehbar gemacht. Dennoch bleibt man gern dabei, das Buch zu Ende zu lesen und verschiedene Aspekte, vor allem die Rolle der Frau, weiter zu beachten. Die Frauen der Erzählung wirken sehr lebendig und für die Leserinnen faszinierend. Das Stilmittel einer märchenhaften Sprache, das die Autorin einsetzt, ist, bis auf den Wechsel zwischen Wirklichkeit und Traum, gelungen und die Übersetzerin Karin Dufner hat wirklich gute Arbeit geliefert. Ash ist ein unterhaltsames Buch für zwischendurch. Für ein Märchen etwas zu lang, und das Ende kommt zu plötzlich.