Reihe: Anna-Strong, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Anna Strong ist eine Vampirin und hat sich inzwischen den Wächtern angeschlossen. Die Wächter sind eine Art Polizeieinheit, die verbrecherische übernatürliche Wesen ihrer gerechten Strafe zuführen wollen.
Anna arbeitet weiter als Kopfgeldjägerin und nimmt einen Kautionsflüchtigen fest. So weit so gut, doch danach erhält sie anonyme telefonische Drohungen. Zur gleichen Zeit verhält sich ihr Freund seltsam. Er zieht sich von ihr zurück. Ob es an Annas Blutdurst liegt, die ihre Gier nur noch schwer zügeln kann, oder ob er selbst Abstand von ihr nehmen will, ist für sie erst einmal nicht ersichtlich. Letztlich ist es jedoch ihr Freund, der in Anna den Vampir erkennt und sich daher zurückzieht. Seine Reaktion ist jedoch eher verhalten. Jeanne Stein hätte hier etwas mehr auf den Charakter und die Gefühle eingehen müssen.
Weil Anna nicht bereit ist, ihren Freund Max oder ihren Partner David zu verlassen und sich ganz den Vampiren anzuschließen, führt sie ein gefährliches Doppelleben. In ihr tobt der Vampir, den sie nur schwer zügeln kann. Sie gibt in einigen Fällen nach, um sich vampirisch zu ernähren, doch so ganz will sie ihrem Verlangen nicht nachgeben. Max ist Undercover-Ermittler bei einer Bundesbehörde und wurde von einem der mexikanischen Drogenbarone entführt. Damit er redet, wird er gefoltert, der mögliche dadurch erfolgende Tod billigend in Kauf genommen. Von einem anderen Agenten darauf hingewiesen, mischt sie sich trotz der Warnung, es nicht zu tun, ein. Sie macht sich auf die Suche nach Max, folgt den eher spärlichen Spuren, die er hinterließ.
Jeanne Stein gestaltet ihre Heldin sehr lebendig, wenn man das noch sagen darf. Der Leser wird in ihr Gefühlsleben eingebunden. Anna entwickelt sich weiter, begeht hin und wieder Fehler, denn niemand ist vollkommen, und letztlich ist sie trotz allem eher die Verliererin. Sie neigt immer mehr dazu, ihre menschliche Moral und Ethik über den Haufen zu werfen, dem inneren Drang nachzugeben.
Die Handlung ist immer spannend und auch die humorvollen Einlagen werden nicht vergessen. So entsteht ein runder Roman.