Reihe: Anna Strong, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wenige Monate nach dem Hexenkampf hat sich Anna Strongs Leben ein wenig normalisiert. Jedoch wird es für die Kopfgeldjägerin schwieriger, ihren Blutdurst unter Kontrolle zu halten. Sie ist jetzt seit fast einem Jahr Vampirin und hat sich daran gewöhnt, gewöhnen müssen, denn rückgängig kann man dies nicht mehr machen. Daneben erwacht in ihr eine neue, beunruhigende Fähigkeit. Sie ist zusätzlich in der Lage, das Bösartige in den Menschen zu sehen. Zusammen mit David verfolgt sie einen Kopfgeldauftrag. Leider fühlt sie sich nicht sehr wohl dabei. Sie wird von einem Vampir angegriffen, den Anna recht einfach besiegt. Sie braucht etwas Abstand und fährt zu ihrem Freund Lance Turner, der eigentlich Broderick Philippe DeFontaine heißt. Er bringt Anna nach Palm Springs, da er der Meinung ist, es werde Jagd auf die Kopfgeldjägerin gemacht. Was sie dort erfährt, ergibt erst langsam einen Sinn. In ihr kommt der Gedanke auf, doch die Auserwählte zu sein, auf deren Ankunft die mächtigen Vampire seit langer Zeit warten. Von Vampir-Hexer Julian Underwood, Lances Meister, wird ihr diese Wahrheit mehr oder weniger auf den Kopf zugesagt. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und auf Anna und Lance wird ein weiterer Anschlag verübt. Die beiden entkommen nur knapp dem Tod. Als am nächsten Tag die verbrannte Leiche des ehemaligen Polizeichefs Warren Williams gefunden wird, der scheinbar die gleichen Ziele verfolgte wie Julian Underwood, spitzen sich die Ereignisse weiter zu. Anna wird gezwungen an einer unheilvollen Zeremonie teilzunehmen, um ihrer wahren Bestimmung gerecht zu werden.
Anna Strong ist eine starke Frau, die dazu neigt, zornig und wütend zu reagieren. Gerade im vorliegenden Roman der Anna-Strong-Reihe wird die Welt der Hauptdarstellerin gehörig durcheinandergebracht. Das Buchende wirkt nicht unbedingt wie ein endgültiges Ende, doch ist eine Art Abschluss erreicht. Jeanne C. Stein schreibt recht locker in Ich-Form über die Abenteuer der Heldin. Damit kann sich die Leserin sehr gut in die Heldin hineinversetzen. Gesetz der Nacht ist ein guter Vampir-Krimi. Spannung und Sarkasmus, Ränkespiele und Sex, Liebe und Romantik finden sich hier. Wenn ich damit nicht in ein Klischee verfiele, würde ich sagen: 'Ein typischer Frauenroman'. Die Zielgruppe ist zumindest identisch. Aber auch die männliche Leserschaft kann Spaß an diesem Buch haben. Für Anna gab es eine neue Entwicklung und ich bin der Meinung, hier lohnt sich ein Abschied von der Heldin. Doch ist dies nur die Meinung eines Lesers und nicht repräsentativ für die Mehrheit. Lesenswert.